Gadanha Mercearia – Ein bezauberndes Restaurant in der Kleinstadt Estremoz

Seit knapp zwei Jahren hat die junge Chefin Michele Marques ihr Ladengeschäft vergrößert und damit den Kundenwünschen entsprechend einen kulinarischen Tempel mit Spezialitäten aus der Region eröffnet - (c) Sabine Zoller

Sabines kulinarische Entdeckungen im portugiesischen Alentejo – Teil 6
Wer eine traditionsreiche Küche mit kulinarischen Rafinessen genießen möchte, der muss zum Schluss eines wirklich abwechslungsreichen Alentejo-Wochenendes eine Fahrt nach Estremoz einplanen. In der malerischen Altstadt liegt ein kleines, bezauberndes Restaurant:  die Gadanha Mercearia. Schon von weitem sind die Sonnenschirme und die kleinen Tische zu sehen, wo man ungezwungen plaudern, essen oder neue Freundschaften schließen kann. Beim Betreten des liebevoll eingerichteten Geschäftes fasziniert die außergewöhnlich große Auswahl an landesüblichen Delikatessen und neuen Produkten der jungen Farmer-Marke „Terrius“ (www.terrius.pt). Käse, Würste, Oliven, Salz, Sardinen und Schinkenspezialitäten konkurrieren mit leckere Keksen, Pralinés und den verführerischen Blätterteigtörtchen, den Pastéis de Belém, die mit Pudding gefüllt sind. Ein gut sortierter Weinkeller bietet zudem die besten Tropfen aus der Region.

Junge Küche
Um die Atmosphäre in diesem quirlig bunten Treiben von Gästen und Kellnern länger zu genießen, kann man nur ein Glas Wein bestellen, oder aber ein köstliches Menue verzehren. Seit knapp zwei Jahren hat die junge Chefin Michele Marques ihr Ladengeschäft vergrößert und damit den Kundenwünschen entsprechend einen kulinarischen Tempel mit Spezialitäten aus der Region eröffnet. Seit Eröffnung des Restaurants im Februar 2013 hat Sie mit ihren raffiniert ausgetüftelten Rezepturen die Herzen der einheimischen Bevölkerung geradezu im Sturm erobert. „Alles weitere spricht sich herum.“ So unter anderem auch die Tatsache, dass die gelobte Alentejo-Köchin eigentlich aus Rio de Janeiro stammt und der Liebe wegen nach Portugal gekommen ist. „Ich liebe den ursprünglichen und unverfälschten Geschmack den diese Region in der Küche hat“, so die Firmengründerin, die die jahrhunderte alten Traditionen verfeinert und mit ihrem Team mit Sorgfalt und Bedacht weiter entwickelt. Frischer Fisch und Meeresfrüchte spielen naturgemäß eine wichtige Rolle, aber auch Wild und bestes Fleisch werden verarbeitet. Das vorzügliche Olivenöl und viele frische Kräuter geben dem Ganzen dann den letzten, aber entscheidenden Pfiff.

Getreu dem Motto: „Mache Menschen glücklich, dann hast Du zufriedene Gäste“, serviert Sie nach einem opulenten Viergang Menü, bestehend aus gegrilltem Würstchen mit Apfelmus, Sardinen auf Paprika, Bacalhau auf Spinat (butterzart) und einem rosé gebratenem Filet à la Cadar mit Kartoffelchips und gebratenem Speck eine süße Verführung, die als optischer und lukullischer Gaumenschmaus zu bezeichnen ist: Mille Feuilles mit Himbeeren und selbstgemachtem Eis in einer Marmorschale. Dem kann man nur noch den Slogan des Hauses hinzufügen: „Stay and have a good time here!“ http://www.merceariagadanha.pt

**********
Teil 1 - Die Geschichte hat Spuren hinterlassen
Teil 2 - Pousada de Arraiolos - Käse, Würste, Fleisch und Eier
Teil 3 - Wein aus Alentejo - Modern, traditionell, ehrlich
Teil 4 - Der Olivenbaum ist 2450 Jahre alt
Teil 5 - Kochkurs beim Profi und lerne die Küche des Alentejos kennen

Über den Autor*Innen

Sabine Zoller

Sabine Zoller lebt im Schwarzwald und hat sich als Historikerin intensiv mit der Region beschäftigt. Als freie Journalistin schreibt sie für verschiedene online Portale, Magazine und Tageszeitungen. Kultur, Handwerk und Brauchtum fasziniert Sie ebenso wie gute Küche und Natur. Ihre Berichte beschäftigen sich mit landschaftlich reizvollen Regionen und lukullisch attraktiven Stationen und machen Lust auf Reisen.