Rothenburg ob der Tauber, der Charme des Mittelalters

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Während der ITB in Berlin wurde das neue Konzept der Stadt Rothenburg ob der Tauber vorgestellt: Themenjahre 2019 bis 2021 mit Malerei, Gärten und Architektur. Das Ziel ist es, einen neuen Blick auf Rothenburg ob der Tauber und die Umgebung zu werfen.

Drei Themenjahre widmen sich dem malerischen Rothenburg ob der Tauber mit Stadt-, Landschafts- und Gartenführungen. Malkurse und Sonderausstellungen sind zum Thema geplant. Besondere Angebote von Rothenburgs Hotels sowie Ausflugstipps in die die nähere Umgebung sind auch geplant. Eine Ausstellung im Rothenburg Museum „Pittoresk! Selbstbild – Fremdbild, Wiederaneignung“ – zeigt Stadtansichten von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Rothenburg ob der Tauber als ein in der Zeit stehengebliebenes mittelalterliches Kleinod wiederentdeckt. Maler wie Carl Spitzweg und Dichter wie Paul Heyse haben damals die Stadt geprägt.

Rothenburg ob der Tauber heute
Rothenburg ist noch vollständig von einer Stadtmauer, die zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert errichtet wurde, umgeben. In der Altstadt zeugen heute mehr als 40 Türme von der wehrhaften Geschichte der Stadt. Am besten lernt man die Stadt auf dem vier Kilometer langen Turmweg um die Stadt kennen. Knapp zwei Stunden braucht man für die Stadtumrundung. Auf Info-Tafeln werden die Türme und Tore, die Geschichte der Stadt und die umgebende Natur und Landschaft erklärt. Ein Höhepunkt jedoch ist der 1.900 Meter lange überdachte Wehrgang, von dem man wunderbare Ausblicke auf die mittelalterliche Stadtkulisse genießen kann. Das Rathaus auf dem Marktplatz ist beeindruckend groß und vereint drei Baustile: Gotik, Renaissance und Barock. Der dazugehörige Rathausturm ist 57 Meter hoch, den man auch besteigen kann. Am Marktplatz kann man auch in einem der vielen Cafés einkehren. In der gotischen evangelische St.-Jakobs-Kirche ist die Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider sehenswert. Die Retabel wurde für eine Heiligblut-Reliquie angefertigt.  Bei der Heilig-Blut-Reliquie soll es sich um einen während des Abendmahls aus dem Kelch verschütteten Tropfen handeln, der durch die Wandlung  zum Blut Christi wurde. „Das Plönlein“ ist ein kleiner Platz mit Fachwerkhäusern und dem Siebersturm, der 1385 erbaut wurde. Es ist wohl eines der bekanntesten Fotomotive in der Stadt. Im Burggarten findet man keine Burg, wahrscheinlich stand hier wohl vor einigen Jahrhunderten einmal eine. Heute ist der Burggarten einer der romantischten Plätze der Stadt.

Der Meistertrunk
Der Meistertrunk ist ein historisches Festspiel, das jährlich am Pfingstwochenende aufgeführt wird. Das Festspiel stellt eine dramatische Episode aus der Stadtbeschichte während des Dreißigjährigen Krieges dar. Rothenburg wurde am 30. Oktober 1631 vom Feldherrn von Tilly eingenommen. Er war oberster Heerführer der Katholischen Liga und auch der Kaiserlichen Armee. Graf von Tilly hat die Ratsherren der protestantischen Reichsstadt zum Tode verurteilt und wollte die Stadt plündern lassen. In ihrer Not boten die Ratsherren einen Wein als Willkommenstrunk in einer Glashumpen an, der 3 ¼ Liter fasste. Tilly wurde dadurch milde gestimmt und sagte, wenn jemand diesen Humpen voll Wein in einem Zug austrinken könne, würde die Stadt verschont werden. Der Altbürgermeister Georg Nusch meldete sich freiwillig und es gelang ihm, den Humpen in einem Zug zu leeren. Tilly war davon so beeindruckt, dass er Rothenburg verschonte. Der Meisterturn gehört heute zum Kulturerbe und das Festspiel wird jedes Jahr aufgeführt. 

Weingebiet an der Tauber
In dem milden Klima an der Tauber bei Rothenburg wachsen erstklassige Trauben: Silvaner, Weißer Burgunder, Bacchus, Riesling, Rieslaner, Domina und Schwarzriesling angebaut. Vor den Toren Rothenburgs o. d. T. erstrecken sich die südlichsten fränkischen Weinberglagen. Das Markenzeichen des Frankenweins ist der Bocksbeutel. In Heckenwirtschaften wird Wein ausgeschenkt und kleine Speisen werden dazu serviert. Wie es für eine Weingegend übliche ist, gibt es im Jahr viele Weinfeste.

Die fränkische Küche
Die fränkische Küche ist deftig und ehrlich, sie konzentriert sich auf Fleisch, Schäufele, Haxn, Rippla und die berühmten Bratwürste. Kartoffelklöße sind eine beliebte Beilage.

„Versucherle“
Das „Fränkische Versucherle“ ist ein ganz besonderes Schmankerl. Das ganze Jahr über werden zu drei regionale Weine ein kulinarisches „Fränkisches Versucherle“ – ein saisonales fränkisches Gericht –angeboten.

Schneeballen
Die Schneeballen sind ein Gebäck aus Mürbteig. Sie werden in ein Schneeballeisen gegeben und im Fett ausgebacken, so entsteht die typische runde Form, die mit Puderzucker bestäubt wird und dadurch an einen Schneeball erinnert.

Kontakt
Franken Tourismus www.frankentourismus.de
Rothenburg ob der Tauber Tourismus www.rothenburg.de

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.