Asturien – Hier regieren Wolf und Käse

Ohne Blauschimmelkäse geht gar nichts
Asturien in Nordspanien ist eine Käseregion. Der berühmteste Käse ist der Cabrales, der Bergkäse aus den Picos de Europa. Der Käse riecht streng, schmeckt aber hervorragend.


Ein frisches Weißbrot, ein Glas Wein oder Cidre und ein Stück Cabrales, Blauschimmelkäse, das zusammen schmeckt einfach göttlich. Wem der Roquefort Geschmack des Käses zu streng ist, der träufelt einfach etwas Honig darauf.

In etwa 1000 Meter Höhe im Naturpark Picos de Europa gibt es kleine Almwirtschaften zur Herstellung der Spezialität Asturiens – dem Cabrales. Er ist ein halbfester Käse mit Blauschimmel, der aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch in der Sennerei hergestellt wird und dann in Höhlen zum Reifen lagert damit sich langsam der edle Schimmel bildet.

 


Wo der Wolf regiert

Im Naturpark weiden die Kühe, Schafe und Ziegen tagsüber auf den Almen und nachts werden sie zum Schutz vor dem Wolf hinter einem Elektrozaun gesichert.

Wer im Nationalpark lebt muss sich den Wölfen anpassen denn die Wölfe dürfen nicht geschossen werden. Die jungen Leute wollten nicht mehr in den alten einfachen Almen wohnen und es gab Nachwuchsprobleme für Senner. Um den Beruf wieder attraktiver zu machen, wurden neue komfortable Käsereien mit modernen Almhütten in den Bergen gebaut. Die neuen Häuser haben Strom und Wasseranschlüsse und die Tiere werden zur Arbeitserleichterung elektrisch gemolken. Inzwischen gibt es wieder genug junge Senner, die hier leben wollen.

Durch Nebelfetzen geht die Wanderung zum Lago Enol und dem Refugio Vega de Enol. Im einfachen Refugio wird kräftig aufgetischt. Es gibt in einer rustikalen Keramikschale „Fabada“, das ist ein Eintopf mit weißen Bohnen, Speck, Blut- und Paprikawurst. Zum Abschluss serviert der Koch Sandor Fernando, wie soll es auch anders sein, Cabrales. Käse schließt ja den Magen, so sagt man.


Käsehöhle und Fledermäusen

In etwa 1000 Höhenmeter liegt das idyllische Bergdorf Sotres. Das Gebirge ist eine ideale Almregion um Käse herzustellen. Rogelio Lopez ist der Chef der Käsehöhle in der im Durchschnitt 7000 Käselaibe im Jahr lagern. Er ist der Sklave des Käses, denn der Käse muss jeden zweiten Tag umgedreht werden. „Reich wird man nicht dabei und es ist auch schwer eine Urlaubsvertretung zu finden“, erklärt Rogelio Lopez. Der Käse reift zwei bis sechs Monate in Höhlen in denen die Luftfeuchtigkeit bei 90 Prozent und die Temperatur im Lauf des Jahres bei sieben bis dreizehn Grad Celsius liegt. Diese Bedingungen fördern die Entwicklung von Schimmelpilzen wie den Penicillium Roqueforti, der für die blaue Farbe und das starke Aroma verantwortlich ist.

Beim Verlassen der Höhle wird es schon dunkel. Das ist die Zeit für Fledermäuse auf Nahrungssuche zu gehen, die sind allerdings nicht am Käse interessiert.

Infos

Spanien Tourismus. www.spain.info/de/
Asturias Paraiso natural www.turismoasturias.es - www.saboreandoasturias.org

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