Von der Idee auf den Teller

Der Sternekoch Juan Amador erklärt wie neue Gerichte entstehen - (c) YIELD PUBLIC RELATIONS

Im Zuge eines Restaurantbesuchs beginnt für viele von uns der Genuss bereits damit, die Speisekarte zu betrachten und uns die einzelnen Gerichte bildlich vorzustellen – ganz nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude. Gerne lässt man sich dabei von neuen Kreationen des Hauses überraschen. Doch wie sieht eigentlich der Weg eines neuen Gerichts aus, bis es der Chef auf die Karte setzt und es in weiterer Folge auf den Teller kommt? Sternekoch Juan Amador gibt exklusive Einblicke in jene Abläufe, die bei ihm kreative Ideen auslösen.

Ein stimmiger Hauptgang, ein kreatives und gleichermaßen köstliches Dessert – sich in einem guten Restaurant kulinarisch verwöhnen zu lassen, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Während wir manche Gerichte als zeitlose Klassiker wie selbstverständlich auf der Karte erwarten, fragen wir uns bei anderen, wie der Chef des Hauses ausgerechnet auf diese ausgefallene Kreation kam. „Ein neues Gericht entsteht fast immer im Kopf. Oft sind plötzliche Ideen oder Inspirationen aus den Bereichen Natur, Architektur, Kunst oder Musik dafür verantwortlich“, erzählt Sternekoch Juan Amador, der auch regelmäßig bei TV-Formaten wie dem „Perfekten Profi-Dinner“ sein Können unter Beweis stellt. Wobei das Neue nicht immer revolutionär sein muss. „Mitunter werden Klassiker aus Deutschland oder Österreich, die Kindheitserinnerungen wecken, wie beispielsweise Tafelspitz, mit unerwarteten Elementen, etwa aus Asien, kombiniert und so neu interpretiert“, ergänzt Amador.

Der Koch, ein Hochleistungssportler
Wann der Sternekoch seine besten Ideen hat, kann er nicht pauschal beantworten. „Komischerweise denke ich ständig an Essen. Das ist ein permanenter Prozess. Kreative Ideen verschärfen sich zu Bildern und sobald ich ein klares Bild sehe, arbeite ich daran. Bis zur Verwirklichung kann es ein paar Stunden, aber auch ein paar Monate dauern“, berichtet Amador. Die Entstehung eines Gerichts habe zwar ein bisschen mit Kunst zu tun, der Sternekoch sieht sich aber eher als Hochleistungssportler denn als Künstler. „Letztlich wollen wir mit Gerichten nichts ausdrücken, sondern dafür sorgen, dass der Gast Spaß hat und Überraschungsmomente erlebt. Und natürlich soll es ihm schmecken“, bekräftigt der Sternekoch.

Eigene Spuren hinterlassen
Im Gegensatz zur Kunst sind der Kreativität beim Kochen aus Amadors Sicht sehr wohl Grenzen gesetzt. Geschmack und Harmonie sind für ihn unabdingbar. Dies würdigt auch der neue Gault & Millau Österreich mit einem weiteren Punkt für Amador. Mit aktuell 18 Punkten, die von Gault & Millau für höchste Kreativität und Qualität vergeben werden, hält der Profikoch weiterhin drei Hauben für sein Restaurant und ist somit nur mehr einen Punkt von der vierten Haube entfernt. „Man kann vieles miteinander verbinden, aber man muss immer einen Bogen spannen. Oft schafft man das mit einer Sauce“, sagt Amador. Besonders wichtig ist ihm, seiner Linie treu zu bleiben, also sein eigenes Profil laufend zu stärken und nicht Trends hinterherzulaufen. Die Philosophie des deutschen Sternekochs mit spanischen Wurzeln ist es, stets die besten Produkte der Welt auf den Teller zu bringen – und nicht auf „Muss“ regionale und saisonale Lebensmittel zu verarbeiten. „Natürlich serviert man im Dezember keinen Spargel. Aber es ist nicht unser Hauptansatzpunkt, die Saison zu verkochen“, stellt Amador klar. Um Platz für neue Gerichte auf der Karte zu schaffen, müssen manchmal andere aus dem Repertoire weichen. Einen Fehler darf man dabei allerdings nie begehen, zeigt sich der Sternekoch überzeugt: „Das ,Best of’ muss immer bestehen bleiben. Das ist wie bei einem Konzert der Band U2, da sind die Leute auch sauer, wenn bestimmte Lieder nicht gespielt werden.“ Bei Amador sind es zum Beispiel Klassiker wie „Geeiste Beurre Blanc“ oder „Laubfrosch“.

Volles Engagement – nicht nur in der Küche
Kürzlich erhielt die St. Anna Kinderkrebsforschung einen Spendenbetrag in der Höhe von 2.500 Euro, den er mit seinem Team im Rahmen der TV-Show „Grill den Profi“ bei VOX erkochte. „Ich habe mir im Vorfeld Gedanken dazu gemacht, mir die St. Anna Kinderkrebsforschung genau angesehen und halte ihre Arbeit für eine sehr wichtige Sache“, sagte Amador bei der persönlichen Übergabe. Das Engagement des Sternekochs sorgte auch bei der St. Anna Kinderkrebsforschung für Freude: „Spenden leisten einen ganz wichtigen Beitrag dazu, dass die Forschung mittlerweile vier von fünf krebskranken Kindern helfen kann“, bestätigt Andrea Prantl, Leiterin des Spendenbüros.

Über das Restaurant Amador
Juan Amador, deutscher Sternekoch mit spanischen Wurzeln, blickt auf mehr als 20 Jahre internationale Kocherfahrung in den besten Küchen der Welt zurück. Seine kulinarischen Geschicke brachten ihm unter anderem drei Hauben und acht Jahre in Folge drei Sterne ein. Um seine Kochphilosophie verwirklichen zu können, ist Amador stets auf der Suche nach den besten Produkten, aus denen er kreative, authentische Gerichte auf höchstem Niveau auf die Teller zaubert. Seit 2016 ist er mit dem Restaurant Amador in Wien Döbling vertreten, für das ihm zwei Sterne verliehen wurden und das seit 2018 Mitglied der exklusiven Hotel- und Restaurantvereinigung Relais & Châteaux ist. Es handelt sich um ein  Gemeinschaftswerk von Juan Amador, dem Tourismusprofi Gebhard Schachermayer, sowie dem bekannten Wiener Winzer Fritz Wieninger. Das umgebaute Kellergewölbe von Wieninger mit 45 Sitzplätzen und einem Weinkeller, in dem über 1.200 edle Tropfen aus der ganzen Welt lagern, vereint das Traditionelle mit einer eleganten Note. Diese spiegelt sich nicht zuletzt auch in den Gerichten von Amador wider.

Amador Restaurant, Grinzingerstraße 86, 1190 Wien
Weitere Informationen finden Sie unter: restaurant-amador.com

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.