Fast könnten romantische Gefühle aufsteigen bei den Bildern, die uns aktuell aus Frankreich erreichen. Erinnern die Feuer in Weinbergen und -gärten doch an die Herz-Jesu-Feuer, die im Alpenraum zur Sonnwendfeier angezündet werden. Doch der Hintergrund der Feuer, wie diese von Coralie de Boüard vom Château La Fleur de Boüard in der Region Lalande-de-Pomerol, ist der Frost. Wegen der kalten Temperaturen in den letzten Nächten drohen vielen Winzer große Ernteausfälle bis zum Totalausfall für den Jahrgang 2021.
„Bis 5 Uhr morgens hat das Team die Feuer in den Weinbergen am Brennen gehalten. Ich bin stolz auf das Team und die geleistete Arbeit. Ich verhehle nicht meinen Stolz, sie an meiner Seite zu haben,“ so Coralie de Boürd über die Solidarität, die Mitarbeiter, Familie und Freunde mit viele Einsatz in diesen Nächten zeigen.
Auch wenn sich die Situation in den kommenden Nächten über das Wochenende entspannen soll, drohen weitere Frostnächte. Durch die milden Temperaturen in den vergangenen Wochen ist die Vegetation im Weinberg in vielen Gebieten Frankreichs bereits weit fortgeschritten und so konnten Temperaturen von bis zu -7 °C großen Schaden anrichten. War zunächst überwiegend das Burgund betroffen, haben die kalten Temperaturen in den vergangenen Nächten den gesamten Mittelmeerbogen erreicht. Vom Languedoc bis zur Provence wurden Temperaturen von bis zu -9 °C gemessen. Aber auch die Champagne und das Bordeaux sind betroffen.
Um den Schaden zu begrenzen setzten viele Winzer Feuer in den Weinbergen ein, berieselten die Reben mit Wasser, um durch das Eis einen Schutz zu schaffen oder setzten Hubschrauber ein. Und so kämpfen die Winzer Frankreichs bereits seit Nächten gegen den Frost. Wir drücken allen die Daumen, dass die Anstrengungen in den kalten Nächten Frankreichs Erfolg zeigen.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.