Der Kräutermann von der Auer Dult

Genussfreak im Gespräch mit Jörg Gedrich, Inhaber der Firma Kräuter Gedrich

Kräuter bringen das gewisse Etwas in die Küche, doch nicht immer, gerade im anstehenden Winter, stehen uns frische Kräuter zur Verfügung. Trocknen ist angesagt oder trockenen Kräuter kaufen. Dabei ist es wichtig den Kräuterhändler des Vertrauens zu finden, denn frische Qualität ist auch bei getrockneten Kräutern nötig. Eine solche Vertrauensperson ist für viele Jörg Gedrich, der auf verschiedenen Märkten seit über 40 Jahren in zweiter Generation ein Kräuterstandl betreibt und bei dem man inzwischen auch immer wieder Gewürze und getrocknete Kräuter frisch online liefern lassen kann. Wir haben uns am Rande der Kirchweih-Dult mit ihm unterhalten.

Genussfreak: „Guten Morgen Herr Gedrich, seit wann gibt es die Firma Gewürze Salawa?“

Jörg Gedrich: „Gewürze Salawa gibt es ca. seit 40 bis 45 Jahren, ich kann Ihnen das gar nicht genau aufs Jahr sagen. Inzwischen ist der Generationswechsel erfolgt, sprich von meinem Onkel, der die Firma gegründet hat auf mich.“


Genussfreak: „Welcher Anstoß hat zur Gründung des Gewürzhandels geführt?“

Jörg Gedrich: „Mein Onkel, der das Ganze wie bereits erwähnt gegründet hat, war bereit früher auf dem Markt tätig und hat dann gedacht es mal mit Gewürzen zu probieren, was natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden war, so ist der Markt auch ganz, ganz hart, dann hat es sich aber doch über die Jahre durchgesetzt und das war dann der Anfang.“

Genussfreak: „Welche Produkte bieten sie neben Kräutern und Gewürzen an?“

Jörg Gedrich: „Das ist etwas Zubehör wie Gewürzdosen, Gewürzgläser, Gewürzmühlen, Suppen sind einzelne mit dabei und Tees.“

Genussfreak: „Wo beziehen Sie Ihre Produkte, direkt bei den Herstellern oder arbeiten Sie mit Zwischenhändlern zusammen?“

Jörg Gedrich: „Ich hole die von großen Gewürzmühlen, bekomme das als Sackware geliefert und packe es dann alles von Hand selber ein und etikettier das. Also ich bekomme gar nichts fertiges, es wird alles selbst gemacht.“


Genussfreak: „Was unterscheidet Ihr Angebot von denen anderer Anbieter?“

Jörg Gedrich: „Ich denke mal, der Hauptunterschied ist die Frische, da ich immer von Markt zu Markt frisch abpacke, somit haben Sie immer die Sicherheit frische Ware zu haben. Dadurch ich meine Ware selber abpacke, merke ich schnell, wenn eine Ware nicht in Ordnung ist und schicke sie zurück. Wenn ich verpackte Ware habe kriege ich das ja nicht mit, ich kann ja nicht jedes Päckchen zur Kontrolle aufmachen. Das ist eigentlich das Ausschlag gebende.“

Genussfreak: „Seit 2010 ist Ihre Firma Bio zertifiziert, gilt dies ausnahmslose für Ihr komplettes Angebot?“

Jörg Gedrich: „Nein, wir haben nur eine kleine Produktpalette mit Biogewürzen, das haben wir mal angefangen, haben gesagt, da müssen wir mal schauen wie es anläuft. Es ist eigentlich relativ gut angenommen worden Platz mit der konventionellen Ware nicht mehr unter. Das ist eigentlich mein Problem, denn ich würde das Bio-Angebot sehr gerne noch erweitern.“


Genussfreak: „Wie funktioniert die Kontrolle der Hersteller und Lieferanten?“

Jörg Gedrich: „Das geht über das offizielle Verfahren der EG-ECO Verordnung, nennt sich das, da sind bestimmte Betriebe zertifiziert, bei mir ist das BZS, wen das interessiert kann das auch ganz genau nachlesen. Diese Firmen übernehmen praktisch die Kontrolle für die Ämter, die kommen dann mindestens einmal im Jahr vorbei, kontrollieren beim Wareneingang und Warenausgang die Mengen, dass das auch alles sinnig ist, kontrollieren wie ich das lagere, wie ich es etikettiere, da wird also wirklich bis ins kleinste Detail nach kontrolliert und nachvollzogen, dass die Ware auch die ist, wie es drauf steht. Das ist inzwischen auf einem hohen Standard, des es nutzt ja nichts, wenn da einer nur mal kurz drüber schaut. Also mindestens einmal im Jahr sind die da.“

Genussfreak: „Traditionell verkaufen Sie über verschiedene traditionelle Märkte, wie hier auf der Auer Dult, wie entwickelt sich Ihr Online-Handel?“

Jörg Gedrich: „Den Online-Handel habe ich eigentlich in diesem Jahr erst angefangen, da kann ich aktuell noch nicht viel dazu sagen, da er noch nicht stark beworben wurde. Aber angelaufen ist es schon mal recht gut, ich bin zufrieden.“


Genussfreak: „Wie sehen Sie Ihre getrockneten Kräuter von der Qualität zu frischen Produkten?“

Jörg Gedrich: „Das ist ganz einfach, wenn ich frische Ware habe, dann bevorzuge ich die frische Ware, da binich ganz ehrlich. Gentrocknetes Kraut ist immer die Alternative, man kann nicht immer etwas frisches da haben. Und da ist es eine wirklich gute Alternative, wenn man eine gute Qualität hat. Und frisch muss es sein, das ist natürlich die Voraussetzung. Kräuter rauchen schon sehr schnell aus, dann ist das Aroma weg und wenn ich dann nichts mehr schmecke macht es auch keinen Sinn, dass ich etwas ans Essen tu.“

Genussfreak: „Gibt es Überlegungen das Angebot zu erweitern?“

Jörg Gedrich: „Wir würden das gerne erweitern, aber wir sind vom Platz her begrenzt, wie ich schon gesagt habe. Ich würde gerne das Bio-Sortiment und auch die Tees noch erweitern, aber da fehlt mir auch der Platz.“

Genussfreak: „Sie bieten eine große Zahl von Gewürz- und Kräutermischungen an, wie kreieren Sie diese?“

Jörg Gedrich: „Es gibt einzelne Mischungen, die werden nach meinen Wünschen gemischt, andere kriege ich als Mischung von den Gewürzmühlen, die bieten mir verschiedene Sachen an. Da wäre ich zu klein, dass ich die ganzen Mischungen selber mache, das würde sich nicht rentieren.“

Genussfreak: „Was sind Ihre Verkaufshits?“

Jörg Gedrich: „Verkaufshits, da habe ich zum Beispiel eine Kräutermischung Schafskäse nennt sich die, die kann man so vielseitig verwenden und wer das schon mal hatte, der holt das immer wieder, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, die nehmen dann meist zwei, drei Päckchen mit. Was auch sehr gut ist, ist der Knoblauch, Chili, Pfeffer, das ist besonders für Freunde der mediterranen Küche, sehr Knoblauch lastig und vielleicht das Steakgewürz Argentinien, das ist auch so ein Allrounder, bei denen man sagt, wenn man die hat, hat man eine ganz große Palette abgedeckt, denn man muss ja nicht für jedes einzelne Gericht eine eigenen Mischung machen, das muss ja nicht sein.“

 

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.