Die Appellation Piave DOC wurde im September 1971 ins Leben gerufen. Das Gebiet erstreckt sich von den nordöstlichen Grenzen der Provinz Treviso zum Friaul bis zur Mündung des Flusses Piave, von den Hügeln von Conegliano und Montello bis zum Hinterland der Stadt Venedig.
Das Gebiet zeichnet sich durch ein mildes Klima, mit heißen Sommern und Winter aus, die nie extrem kalt werden. Kühle Luftströme aus dem Nordosten sorgen für Temperaturbereiche, die die aromatische Komponente der Weine aus dem Piave des DOC-Gebiets Piave wunderbar entstehen lassen. Das Know-how der Erzeuger und die Studien zur Zonierung haben es ermöglicht, die Reben besser aufeinander abzustimmen: in jeder pedoklimatischen und geologischen Umgebung des DOC-Gebiets Piave wurden die am besten geeigneten Rebsorten platziert. Hier sind Raboso del Piave, Manzoni Bianco und Verduzzo in der Lage die Seele des Terroirs auszudrücken. Die Böden enthalten viele mineralische Elemente wie Phosphor und Magnesium und zeichnen sich durch einen hohen fossilen Kalkanteil im Norden, auf denen die Wurzeln der Reben tief in den Boden eindringen können, aus. Ton ist der Hauptanteil des Bodens im mittleren Bereich und Sand im südlichen Teil des Anbaugebiets.
Etwas Besonderes ist das Weinbausystem Bellussera, das im 19. Jahrhundert in Tezze di Piave, in der Provinz Treviso entwickelt wurde. Die Reben wuchsen oft üppig an den Maulbeerbäumen und ermöglichten es den Bauern, darunter andere Kulturen zu säen, Gras und Heu für Kühe und Kaninchen zu bekommen. Die auf diese Weise kultivierten Rebstöcke werden bis zu vier Meter hoch. Die so angebauten Reben haben daher keine Probleme mit der Feuchtigkeit der Piave-Böden und damit mit Pilzerkrankungen wie Peronospora. Heute ist die Bellussera das Erbe des Consorzio Vini Venezia, das die verbliebenen Rebstöcke schützt und das Wissen um diese Methode aus Treviso fördert.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.