Genau im Landesinneren Spaniens liegt die La Mancha mit den Lagunen Ruidera und die Stadt Cuenca mit hängenden Häusern und der unvollendeten Kathedrale.
Türkis schimmert das Wasser der Lagune unter dem blauen Himmel in der grünen Landschaft. Ein Kind mit Schwimmreifen und sein Vater plantschen vergnügt im Wasser. Die La Mancha liegt im Zentrum Spaniens und hat deshalb keine Sandstrände am Meer, die Ufer der 16 Lagunen Ruidera sind ein idealer Ersatz dafür. Der Naturpark Lagunas de Ruidera ist Teil der von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärten Mancha Húmeda. Die Lagunen sind ein unvergleichliches Naturschauspiel mit kleinen Wasserfällen, Kaskaden und Wasserschnellen. Die einzelnen Lagunen sind zum Teil miteinander verbunden, manche werden von unterirdischen Strömungen und Quellen gespeist. Die Farbe des Wasser wechselt je nach Lichteinfluss von türkis zu blau und grün. Im klaren Wasser leben Barben, Karpfen, Hechte, Schlangen und Süsswasserschildkröten.
Ein Eis an der Lagune
In einem Café an einer Lagune ist ein Eis an einem sonnigen Nachmittag genau richtig. Ein Maler bringt die Lagune mit Ufer auf die Leinwand. Er hat in Heidelberg an einer Weiterbildung in Malerei teilgenommen. Es gibt einige Restaurants und Cafés an den Lagunen. Die Atmosphäre ist sehr relaxed. Das Freizeitangebot ist groß: Schwimmen, Angeln, Paddeln, Segeln, Tauchen und Golf.
Die Höhle Montesinos, in der Don Quijote geschlafen hat
In der Nähe der Lagunen seilte Sancho Pansa Don Quijote in die finstere Tiefe der Höhle Montesinos ab. Schon in der ersten Kammer wurde Don Quijote müde und schlief ein. In seinem Traum sah er einen unterirdischen, durchsichtigen Kristallpalast aus dem ein Greis hervortrat, der erzählte, dass er Montesinos heißt und der Höhle den Namen gegeben hat. Der Zauberer Merlin hatte ihn mit seinem Zauber in die Höhle verbannt. Don Quijote wird von Fledermäusen geweckt und dachte, dass er drei Tage in der Höhle war. Sancho Pansa erzählte ihm aber, dass er nur eine Stunde in der Höhle war. Bei diesem Abenteuer musste Don Quijote einmal nicht kämpfen.
Restaurant und Hotel Albamajón liegt direkt an einer Lagune
Eine Windmühle ist in das Gebäude des Hotels Albamajón integriert, das ganz nah an einer Lagune liegt. Das Menü ist beeindruckend, es gibt viele kleine Gänge. Gestartet wird mit Schinken Iberico mit Mandeln, verschiedenen Käsesorten aus der La Mancha, Rebhuhnpastete, Gurkensalat und Lammkotelettes. Als Nachtisch wird eine Crème brûlée gereicht.
Cuenca – Stadt der hängenden Häuser
Vom Parador in Cuenca führt eine Brücke in 60 Meter Höhe über eine tiefe Schlucht in die Altstadt Cuencas. Wer nicht schwindelfrei ist, hat etwas Probleme. Die spektakuläre Schlucht haben die zwei Flüsse Júcar und Huécar tief eingegraben. Da in der Altstadt von Cuenca auf dem Felsen permanent Platzmangel herschte wurden im 14. Jahrhundert die Häuser über dem Abgrund gebaut. Wegen dieser Besonderheit und der Altstadt wurde Cuenca von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. In einer Gasse in der Altstadt spielen drei Musiker Flamenco-Rhythmen, sie nutzen die gute Akustik der engen Gasse. Cuenca besichtigen heißt bergauf und bergab durch die Gassen gehen, das geht in die Beine. Dabei kann man viel entdecken, wie Kirchen, Klöster, antike Paläste, Museen und den Turm Mangana mit der Uhr, die weit zu sehen ist.
Die unvollendete Kathedrale
Beeindruckend ist die Kathedrale, obwohl sie unvollendet ist. Um 1250 wurde der größte Teil der Kirche fertiggestellt, aber Einstürze verzögerten immer wieder die Fertigstellung. Die neugotische, unvollendete Fassade entstand erst 1910, da die Fassade aus dem 17. Jahrhundert von einem einstürzenden Glockenturm schwer beschädigt wurde. Von den ehemals vier Türmen steht heute keiner mehr. Schön sind die vielen farbigen Häuser und die Plaza Mayor. Am besten man setzt sich in eines des vielen Cafés bestellt einen Café solo – einen Espresso – und schaut dem Treiben zu.
Restaurant und Hotel Raff San Pedro
In einem Gewölbe in Cuenca, einem Stall aus dem 16. Jahrhundert, ist das Restaurant Raff San Pedro untergebracht und ist mit modernen Sitzmöbeln dekoriert. Das ist der ideale Ort für ein spanisches Menü, das auf der traditionellen Küche basiert aber die Einflüsse des 21. Jahrhunderts bekommt. Gebratener Lauch mit Fasan wird gefolgt von einer Lammschulter im eigenen Saft geröstet. Der Nachtisch ist ein gebratener Milchpudding. José Igancio Herráiz ist der Chefkoch. Er wurde in Cuenca geboren und hat nach einer Ausbildung in verschiedenen Ländern und Restaurants, auch im El Bulli kehrte er nach Cuenca zurück. In der Küche verzaubert er die traditionelle Küche der La Mancha in moderne Delikatessen, die mit einem Wein der Region begleitet werden.
Parador de Cuenca
Der Parador in Cuenca war einst ein Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Früher mussten die Mönche, wenn sie in die Altstadt wollten, vom Kloster immer in die tiefe Schlucht absteigen und wieder steil aufsteigen, denn damals gab es noch keine Brücke. Wer Glück im Parador hat, hat ein Fenster mit Blick auf die Altstadt von Cuenca. Der historische Speisesaal mit einer dunkeln geschnitzten Kassettendecke geschmückt, verbreitet eine festliche Stimmung. Am Abend ist es entspannend, im Innenhof neben dem plätschernden Brunnen zu sitzen und einfach nur die Ruhe zu genießen und den Hauch der Geschichte spüren.
Kontakte und Informationen
Kastillien-La Mancha www.spain.info/de
Naturpark Lagunas de Ruidera
Restaurant und Hotel Albamajón
Cuenca Tourismus (deutschen Reiseführer zum Download)
Restaurant und Hotel Raff
Parador de Cuenca
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.