Die Linzer Gasse hat: Kirche, Kunst, Kultur, Küche und Kaffee. Sie hat alles genau wie ihre große Schwester – die Getreidegasse auf der anderen Seite der Salzach und steht ihr in nichts nach.
„Einen Verlängerten, bitte“, so bestellt man einen kleinen Braunen, der mit der gleichen Menge Wasser verlängert wird, im Café Bazar in Salzburg an der Salzach auf der anderen Seite der Stadt. In der Mittagszeit prallen im Café Welten aufeinander: zum einen die Angestellten aus dem Bankhaus nebenan im Anzug mit Krawatte und zum anderen Wanderer in Bermudas und Wanderschuhen. Die Spezialität ist der Apfel- und Topfenstrudel mit Schlag. Der Topfenstrudel mit kleinen Marillenstücken schmeckt hervorragend. Eine kleine Mittagskarte ergänzt mit Grießnockerl-Suppe, Salat mit Ei und Speck und Marillenknödel mit Butterbröseln die Auswahl. Bei schönem Wetter ist es herrlich, auf der Terrasse an der Salzach zu sitzen und dem Treiben auf der Brücke zur anderen Altstadtseite zuzuschauen. In der Speisekarte erinnert ein Ausspruch an den berühmten Stammgast, den österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard: „Wie andere in den Park oder in den Wald, lief ich immer ins Kaffeehaus, um mich abzulenken und zu beruhigen, mein ganzes Leben.“ Das Café Bazar war bei Literaten und Schriftstellern schon immer sehr beliebt: Martin Walser, Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Thomas Mann waren hier Stammgäste.
Die Linzer Gasse, die kleine Schwester der Getreidegasse
Die Einkaufsmeile Linzer Gasse mit kleinen Geschäften und vielen Genussstationen hat einen besonderen Charme und eine Lebendigkeit. Hier wird alles angeboten, was das Herz begehrt. Das Angebot reicht von Mode, High-Fashion, Trachten, edlem Schmuck, Sportkleidung, Hüten, Pralinen, Feinkost, Kräutern bis hin zum Tabak. Hier kann man in einfachen fast unscheinbaren Geschäften manchmal unsagbare Schätze entdecken. Viele kleine Cafés und Gaststätten sorgen für eine Erfrischung oder ein lukullisches Gericht.
Wer hat die Wahl hat, hat die Qual
Das Restaurant „Fideler Affe“ mit seiner gut bürgerlichen Küche ist ein Tipp. Man trifft alle Schichten der Gesellschaft und hin und wieder auch einige Promis. Die Wochenkarte empfiehlt Rostbraten mit Eierschwammerl und Butternockerl. Der Erdbeer-Minzsalat mit cremigem Vanilleeis und ein Chardonnay von Gruber Röschitz ergänzen das Mittagsmenü. In „Dein Lieblingszimmer in Salzburg“ ist es herrlich, in gemütlicher Atmosphäre einen Cappuccino, einen Muntermacher, und hausgemachte Mehlspeisen zu genießen. Das Design ist schlicht, ohne Schnörkel und in Naturtönen gehalten. Das Restaurant „Wasserfall“, ist der Spezialist der italienischen und mediterranen Küche in der Linzer Gasse. Das Plätschern des Wasserfalls, der durch das ganze Restaurant fließt, rundet die einzigartige Atmosphäre ab. Das Geplätscher ist außerdem sehr beruhigend. Im Hotel Stadtkrug mit Restaurant ist im Sommer die Dachterrasse das Highlight. Die Kalbsleber „Tiroler Art“ mit Speck, Eierschwammerl, Zwiebel und Erdäpfel sind ein Genuss. Doch der absolute Genuss ist das Rindfleisch von der hauseigenen Juhu Ranch. Ein Filetsteak vom Juhu-Rind mit knackigem Marktgemüse, Pfeffersauce, Kräutermarkbutter und Erdäpfelbrätlichen, ist himmlisch. Das original „Wiener Schnitzel“ vom Kalb mit Petersilienerdäpfeln und Preiselbeeren ist nicht zu verachten. Die urige und zünftige Gaststätte „Alter Fuchs“ bietet die beliebten Klassiker der österreichischen Küche an: Wiener Schnitzel, Knödelvariationen, knusprige Stelzen, Würstel, Ripperl und Kasnocken. Zum Abschluss krönt ein Kaiserschmarrn das Menü. Burger-Fans kommen im Bruderhof im „Ludwigs Burger“ auf ihre Kosten. Ja, es gibt für jeden etwas.
St. Sebastian in der Linzer Gasse
Mit dem Zwölf-Uhr-Läuten beginnen vier Priester in der Sebastianskirche zu singen. Dieser Gesang in der Ruhe der Kirche, ohne Straßenlärm, ist eine meditative Unterbrechung im Alltag, hier könnte man ewig zuhören. Die Kirche wurde 1512 errichtet und im 18. Jahrhundert, da sie baufällig war, durch eine neue Saalkirche im spätbarocken Stil ersetzt. Die Strahlenmadonna mit dem Kind aus dem Jahre 1611 über dem Hochaltar dominiert das Kirchenschiff und ist eine besondere Kostbarkeit. Der kleine Wolfgang Amadeus Mozart, der in Salzburg geboren wurde, übte wahrscheinlich öfter an der Kirchenorgel. Auf dem Friedhof der Kirche findet man die Gräber des Arztes Paracelsus, Leopold Mozart, den Vater von Wolfgang Amadeus Mozart sowie von Constanze, der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart.
Kunst in der Linzer Gasse
In der Galerie Weihergut gibt es Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern. Bis zum Herbst wird Hubert Schmalix, ein österreichischer Künstler, der in Wien und Los Angelos lebt, ausgestellt. Sein Thema ist die Natur mit Bergen, Wald, Wasserfall, Seen und einer Hütte in kraftvollen Farben aufgelöst. Von der Künstlerin Franzi Rigling sind im Erdgeschoss Collagen aus Stoff zu sehen. Im ersten Stock der Galerie ist eine Wand noch die original alte Stadtmauer, sie ist ein schöner Kontrast zu der modernen Kunst und der Geschichte Salzburgs. Um die Ecke hat Johannes Petrus Lehner, ein Salzburger Künstler, sein Atelier. Er hatte Kurse bei Markus Lüpertz, Xenia Hausner, Christin Ludwig Attersee und Hermann Nitsch absolviert und er hat auch schon viele Preise für seine Bilder erhalten.
Liebesschwur für die Ewigkeit
Die Fußgängerbrücke, der Makartsteg, führt auf die andere Seite der Salzach in die linke Altstadt. An dem Gitter der Brücke hängen hunderte von Liebesschwur-Schlössern. Der Schlüssel wurde nach dem Anbringen des Schlosses in die Salzach geworfen, um auf die ewige Liebe zu hoffen. Es gibt zwischendurch aber auch einige wenige Schlösser mit einer Zahlenkombination. Wenn die Beziehung in die Brüche geht, kann das Liebesschloss wieder abgeholt werden – allerdings muss man die Zahlenkombination dann noch wissen. Von der Brücke hat man einen hervorragenden Blick auf die Häuserzeilen auf beiden Seiten der Salzach und auf das Wahrzeichen der Stadt, die Festung Hohensalzburg, die majestätisch auf einem Hügel alles überragt. Sie ist eine der größten Festungen in Europa. Der Modedesigner Lagerfeld sagte, dass Salzburg die schönste Ecke Europas ist. Dass Salzburg eine besondere Stadt ist, das spürt man an allen Ecken.
Kontakt
Salzburg Tourismus, www.salzburg.info
Café Bazar, www.cafe-bazar.at
Galerie Weihergut, www.weihergut.at
St. Sebastian, www.sankt-sebastian.at
Fideler Affe, www.fideleraffe.at
Lieblingszimmer, www.favoritekamer.com
Restaurant Wasserfall, www.restaurant-wasserfall.at
Restaurant Stadtkrug, www.stadtkrug.at
Gaststätte Alter Fuchs, www.alterfuchs.at
Ludwigs Burger, www.ludwigs-burger.at
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Die Linzer Gasse in Salzburg ist die kleine Schwester der Getreidegasse. Auf der anderen Seite der Salzach ist es durchaus nicht langweilig. Man kann alles kaufen was das Herz begehrt: Mode, High-Fashion, Trachten, edlem Schmuck, Sportkleidung, Hüten, Pralinen, Feinkost, Kräutern bis hin zum Tabak. Das Angebot an Cafés und Restaurants ist groß, es gibt die traditionelle österreichische Küche, mediterrane Gerichte, Steakspezialisten, Burger und alles toppt der Kaiserschmarrn. Café Bazar Treffpunkt der Literaten
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Salzburg, Salzach, die andere Seite der Altstadt, die Linzer Gasse, Sebastianskirche, Wolfgang Amadeus Mozart, Café Bazar, Restaurant Fideler Affe, Restaurant Lieblingszimmer, Restaurant Stadtkrug, Gaststätte Alter Fuche, Ludwigs Burger, Galerie Weihergut, Liebesschwur-Schlösser
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Die Linzer Gasse ist eine besondere Ecke in Salzburg auf der anderen Salzachseite. Das Angebot an österreichischen Köstlichkeiten ist groß. Das Shopping-Angebot steht dem in der Getreidegasse nicht nach. Kleine Cafés laden zur Pause ein. Viele Galerien zeigen zeitgenössische Kunst. Der Gesang der Priester zum zwölf-Uhr-Geläut in der Sebastianskirche ist beeindruckend.
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Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.