Die nördlichste Stadt Italiens

Burgen, das Ski- und Wandergebiet Rosskopf, die Altstadt von Sterzing und die Südtiroler Küche – das ist ein Genuss der besonderen Art - (c) Gabi Dräger

Burgen, das Ski- und Wandergebiet Rosskopf, die Altstadt von Sterzing und die Südtiroler Küche – das ist ein Genuss der besonderen Art.

Reichverzierte Bürgerhäuser mit Erkern kennzeichnen den Charakter der Altstadt in Sterzing. In der Fußgängerzone kann man gut bummeln, in vielen kleinen Geschäften einkaufen und in Cafés und Restaurants hervorragend speisen.
 
Die Altstadt von Sterzing – der Genusstempel Mairmair
Sterzing erhielt seinen Aufschwung als Fuggerstadt, das spiegeln heute noch die Bürgerhäuser wider. Die Fugger haben sich damals beim Bergbau in der Region eingekauft. Beim Schlendern durch die prunkvolle Altstadt mit ihren repräsentativen Bürgerhäusern erreicht man unwillkürlich den Genusstempel Mairmair. Beim Eintritt in das historische Haus mit alten Gewölben wird man von dem Angebot der Südtiroler Produkte total beeindruckt. Das Angebot reicht von verschiedenen Käse- und Wurstspezialitäten bis zu Wildsalami und dem traditionellen Südtiroler Bauernspeck. Hauseigene Pastasorten, Olivenöle, Balsamessige. Mairmair hat eine der größten Wein- und Spirituosenauswahl in Südtirol. Südtiroler Fruchtbrände, Treber und Bauernschnäpse machen einem die Auswahl schwer. Whiskey, Rum und Gin, die in den Alpen produziert werden und im Trend liegen, stehen zum Einkaufen bereit. Im großen Weinkeller werden mehr als 1.200 Weine aus ganz Italien angeboten. Marmeladen, Honig, Schokolade, Kaffeebohnen und Kekse ergänzen das Angebot.

Der Zwölferturm
Der Zwölferturm ist das Wahrzeichen von Sterzing. Er überragt mit seinen 46 Metern alle Gebäude der Stadt, an ihm kann man sich gut orientieren. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut und wurde zuerst als Stadttor genutzt. Der Turm trennt die Altstadt von der Neustadt. Seinen Namen erhielt er wahrscheinlich daher, dass er um zwölf Uhr zur Mittagsstunde läutete. Den Zwölferturm kann man auch besichtigen. Der Höhepunkt im Jahr ist der Weihnachtsmarkt zu Füßen des Zwölferturms mit vielen urigen und kleinen Holzhütten, zu dem Besucher von weit her kommen. Weiter Höhepunkte sind die Sterzinger Joghurttage im Juli, die Laternenparty im Sommer und das beliebte Knödelfest im September.

Rathaus mit Mithrasstein und römischen Meilenstein
Der Wohlstand der Fuggerstadt Sterzing begann etwa ab 1400 durch den Bergbau. Silber, Erze, Zink und Blei wurden abgebaut. Ein „goldene Zeit“ begann für Sterzing, die sich im Bau des repräsentativen Rathauses widerspiegelt. Der spätgotische Rathaussaal mit seiner reich verzierten Balkendecke ist einer der schönsten in Südtirol. Der Innenhof des Rathauses beherbergt ein bedeutendes Relikt aus der Römerzeit, den Mithrasstein. Er ist ein Stein des Mithraskultes aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, der dem Persischen Lichtgott Mithras geweiht war. Die Opferung eines Stieres ist in den Stein eingeritzt. Im Rathaushof steht eine Kopie, der original Stein ist im Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. Außerdem steht noch ein römischer Meilenstein im Hof – er ist aus der Zeit um 200 nach Christus als die Römerstraßen gebaut wurden.

Der Rosskopf – die Aktivarena im Sommer und Winter
Sterzing ist das Sprungbrett für Wanderungen, für das Skifahren am Rosskopf und für die umliegenden Berge. In Almen und Hütten kann man für eine zünftige Brotzeit einkehren. Die neue Telemix-Bahn am Rosskopf, die neue Talabfahrt und die zehn Kilometer lange Rodelbahn sollte man unbedingt mal testen, denn die Rodelbahn ist die längste beleuchtete und beschneite Rodelbahn Italiens.

Burg Reifenstein
Die Burg Reifenstein ist eine gut erhaltene mittelalterliche Burganlage. Sie ist die am besten erhaltende Burg in Südtirol, da sie niemals erobert oder zerstört wurde. Die Burg Reifenstein sieht auf eine lange Geschichte zurück: Um 1100 wurde sie schon erwähnt, damals gehörte sie den bayerischen Grafen Lechsgmünd. Zehn Jahre später waren die Herren von Stilfes die Lehnherren, sie bauten die Burg um und nannten sie „Reifenstein“. Die Burg ging durch mehrere Hände verschiedener Lehnsherren, Herzog Sigismund, der Deutsche Ritterorden und der Grafen Thurn und Taxis. Heute kann man zehn Räume in der Burg besichtigen. Beeindruckend ist der Grüne Saal mit Ornamentenmalereien und einem gotischen Holzgitter. Fallgitter, Folterkammer und ein unterirdischer Kerker kennzeichnen die mittelalterliche Burg. Zur Burganlage gehört die kleine Kirche St. Zeno; hier wurden bajuwarische Baumsärge aus dem 4. bis 8. Jahrhundert gefunden.

Gastronomie – die in Sterzing verwöhnt
Regionale Südtiroler Küche findet man im Restaurant Lamm und Stadtcaffè, im Vinzenz zum feinen Wein und im Hotel Restaurant Lilie. Die mittlere Preislage findet man im Hotelrestaurant Thuinerwaldele und im Ristorante Biwak mit Pizzas. Das Ristorante Da Sergio hat sich auf Meeresfrüchte spezialisiert. Das Restaurant Koping in der Neustadt überzeugt mit einheimischer und mediterraner Küche. Das Gourmetrestaurant „Kleine Flamme“ bieten Gerichte auf höchstem Niveau, die der Sternekoch Burkhard Bacher zaubert. Im Sommer ist es besonders schön, in einem der vielen Cafés im Freien in der Fußgängerzone zu sitzen, die Südtiroler Strudel zu genießen und dabei die vorbeigehenden Besucher zu beobachten.

Fazit
Sterzing ist schon lange keine Durchfahrtsstation mehr. Viele Gäste aus Deutschland, Österreich und Italien haben den Charme des historischen Städtchens Sterzing, das 1182 gegründet wurde, schon längst entdeckt. In der Altstadt mit ihrer Geschichte zu Füßen des Rosskopfs und vor allem durch die Südtiroler Küche kommt man ins Schwärmen.

Kontakt
Südtirol Info www.suedtirol.info/de
Tourismusverein Sterzing www.sterzing.com, www.sterzing-ratschings.it
Rosskopf www.rosskopf.com
Mairmair www.mair-mair.com

Hotel und Restaurant Lamm www.hotellamm.it/de
Vinzenz zum feinen Wein www.vinzenz.it
Hotel Restaurant Lilie www.hotellilien.it
Hotelrestaurant Thuinerwaldele www.thuinerwaldete.it/de
Ristorante Biwak www.biwak.it
Ristorante Da Sergio www.sterzing.com
Restaurant-Pizzeria Kolping www.kolpingsterzing.it
Gourmetrestaurant Kleine Flamme www.kleineflamme.com

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.