Kuba –Leichtigkeit und Lebensfreude

Der Botanischer Garten „Jardín Botánico Nacional“ wurde 1968 gegründet. Er ist der größte Park dieser Art in der Welt und nur einen Katzensprung von Havanna entfernt - (c) Gabi Dräger

Kuba, die größte Antilleninsel, bietet mehr als Sonne, Strand und Palmen. Neben den 20 Kilometer langen Stränden in Varadero gibt es auf Kuba auch Nationalparks, Fincas, Tabaktrockenhäuser, Krokodilfarmen und Bootsfahrten in Höhlen, bemalte Felswände und Inseln.

Die Farben Kubas sind das türkisfarbene Wasser, weiße Strände, hellblauer Himmel, das Grün der Palmen und das Braun der Zigarren und des Rums.

Nach dem Schmelztiegel Havanna kann man bei einer Kubarundreise eine überschäumende Natur und eine unvergleichliche Ruhe entdecken. Tabak, Zuckerrohr, Bananen, Mango und Maniok säumen die kubanische Autobahn.

Dem Wahrzeichen, der Königspalme, auf der Spur
Der Botanischer Garten „Jardín Botánico Nacional“ wurde 1968 gegründet. Er ist der größte Park dieser Art in der Welt und nur einen Katzensprung von Havanna entfernt. Im Botanischen Garten gibt es 350 verschiedene Palmenarten und davon findet man allein auf Kuba schon 90 verschiedene Palmen. Das Wahrzeichen Kubas ist die Königspalme; ihr Stamm wächst schnurrgerade bis zu 30 Meter hoch. Aus den Palmwedeln werden Dächer gedeckt und Körbe sowie Hüte geflochten. Das harte Holz des Stamms ist begehrtes Nutz- und Bauholz und die Früchte werden an Tiere verfüttert. Der 600 Hektar große Park ist zu groß, um ihn zu Fuß zu erkunden, daher gibt es einen Traktor, der offene Wagen zieht. Ornithologen kommen hier auf ihre Kosten, Kinder dagegen sind vom Flying Fox total begeistert.

Finca Vista Hermosa
Zur Finca „Vista Hermosa“ gehören Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe, Gänse, Forellen, Langusten, Bienen und Hühner. Ein Pfau schreit durchdringend, weil die Besucher seine Mittagsruhe stören. Die Finca wird ökologisch, ganz ohne Chemie bewirtschaftet. Die Produkte der Finca werden in einem Laden zum Kauf angeboten und im Restaurant serviert. Es gibt Käse für Pizzen und Ziegenkäse. Außerdem werden Salami, Speck, Schinken, Honig und Mangos angeboten. Zum Kaffee im kleinen Restaurant gibt es statt eines Löffels ein Stück Zuckerrohr zum Umrühren und Süßen.

Tabaktrockenhäuser
In der Tabakfinca Benito zeigt Benito sein Tabaktrockenhaus. Nach dem Ernten der Tabakblätter werden sie auf Garn aufgefädelt und kommen zum Trocknen und Fermentieren in ein fensterloses Tabaktrockenhaus, das mit Palmenblättern gedeckt ist. Manche Blätter hängen hier mehrere Jahre für eine premium Qualität. Danach werden die Tabakblätter in die Zigarrenfabrik geliefert. Im Wohnhaus gibt es noch einen kleinen starken Kaffee und wer mag, auch einen Rum.

Valle de Viñales – die bemalte Felswand
Bizarre, steile Kalksteinfelsen ragen aus dem grünen Tabakanbautal auf. Im Inneren des karstigen Felsen gibt es viele Höhlen, in denen sich früher die Seeräuber und später die Revolutionäre verstecken konnten. Heute leben hier Fledermäuse. Die farbige Felswand Pinar del Río „Mural de la Prehistoria“ entstand 1960. Sie gehört wohl zu den größten Gemälden der Welt. 18 Künstler haben vier Jahre lang die Felswand, nach Entwürfen eines Schülers von Diego Rivera, bemalt. Diego Rivera war ein berühmter mexikanischer Künstler und der Ehemann von Frida Kahlo, der Kunstmalerin. Das 120 Meter hohe und 180 Meter breite Wandgemälde stellt die Evolutionsgeschichte mit Menschen, Säugetieren, Dinos und Wasserschnecken in kräftigen Farben dar.

Viñales „Cueva del Indio“ – Bootsfahrt in der Höhle
Im Jahre 1920 wurde die Höhle del Indio entdeckt. Funde beweisen, dass hier schon vor viertausend Jahren Indios gelebt haben. Es geht ein kleines Stück zu Fuß auf einem beleuchteten Weg in der Höhle zu einem unterirdischen Fluss, wo die Boote schon warten. Zuerst fährt das Boot, das mit einem Scheinwerfer ausgestattet ist, durch einen engen Teil der Höhle, von der es hin und wieder von der Decke tropft. Das Boot tuckert unter gigantischen Felsen mit Tropfsteinen entlang. Schatten werfen unheimliche Geister auf die Felswände. Beim Einfall des Tageslichts ist die Fahrt beendet. Auf einem kleinen Markt kann man Handarbeiten der Region, wie Halsketten aus Beerenkernen und kleine Schnitzereien einkaufen.

Matanza Theater und Pharmazie-Museum
In der kleinen Kolonialstadt Matanza sind das Theater „Teatro Sauto“ von 1863 und das Apotheker-Museum – auch aus dem 19. Jahrhundert – die berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Die Schauspielerin Sarah Bernhardt und die Ballerina Anna Pawlowa sollen hier auf der Bühne gestanden sein. Im Jahre 2019 fand die Zweite Biennale Kuba der Kunst in Matanza an der Uferpromenade statt. Im restaurierten „Hotel Montanza Rio San Juan“, das seinen Charme der Kolonialzeit erhalten hat, ist es Zeit für einen kleinen Imbiss.

Varadero – Türkis, hellblau und weiß
Türkis und Hellblau und Weiß sind die Farben Varaderos. Türkis steht für das Wasser, Blau für den Himmel und Weiß für die feinen Sandstrände. Die paradiesischen Strände gehören zu den schönsten in der Karibik oder sogar zu den schönsten der Welt. Die Sonnenschirme sind aus Palmenblättern, Liegestühle laden zum Entspannen ein. Natürlich läuft man zuerst ins Meer, um zu schwimmen, etwas Schöneres gibt es kaum. Wem ein Strandtag zu langweilig ist, der kann tauchen, schnorcheln. windsurfen, paddeln, stand-up-paddling oder Gymnastik im Wasser mit karibischer Musik machen. Wer es ruhig haben möchte, kann einfach ein paar Schritte am Strand entlang gehen.

Cayo Blanco
Mit dem Katamaran geht es zur Insel Cayo Blanco, eine der kleinen Inseln auf Korallenriffen. Hier kommt absolut ein Feeling wie in der Bacardi-Werbung auf – das ist Karibik wie im Bilderbuch. Nach dem großen Büffet stehen Liegestühle am Strand für die Piratennacht bereit. Es ist genial, in der Karibik im Liegestuhl zu liegen und unter einem Sternenhimmel eine perfekte Show anzusehen. Spät in der Nacht geht es mit dem Katamaran wieder zurück.

Krokodile und Natur in Hülle und Fülle
Auf der Farm „La Boca“ kann man Krokodile in verschiedenen Größen bewundern. Mehr als 6.000 Reptilien leben hier. Wer mag, kann sich mit einem kleineren Krokodil fotografieren lassen. Mit einem Schnellboot geht es auf dem Rio Camper an Mangrovenwäldern entlang zum Zapata Nationalpark. Hier kommen Naturfreunde auf ihre Kosten. Die Halbinsel Zapata ist ein Geheimtipp fernab vom Massentourismus. Die gesamte Zapata-Halbinsel wurde vor einigen Jahren zum Naturpark und UNESCO-Biosphärenreservat erklärt. Die dargestellte traditionelle Lebensweise der Taino-Indianer gibt einen Eindruck in ihre Kultur. Die Taino-Indianer waren die ersten Menschen, die Columbus auf Kuba antraf.

Cienfuegos – Zuckerrohr
Cienfuegos ist eine moderne Stadt, die durch den Exporthafen reich geworden ist. Das Geld kam mit dem Zuckerrohr. Heute stehen hier große Raffinerien, die für Venezuela das Erdöl verarbeiten. Doch die Altstadt ist sehenswert, sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Um die Ecke gibt es einen „Rapido“, das ist der kubanische McDonald, so müssen die jungen Kubaner nicht auf einen Burger verzichten. Der „Palacio de Valle“ am Meer ist eine Mischung aus maurischem und venezianischem Stil. Ein reicher Zuckerrohrbaron ließ ihn bauen. Das Haus ging durch mehrere Hände reicher Leute, heute ist es ein edles Restaurant.

Das weiße Gold
Zur Hazienda des Zuckerbarons Sánchez Iznaga sind es nur ein paar Schritte durch einen kleinen Markt. Sánches Iznaga war einer der reichsten Männer Kubas. Der 50 Meter hohe Turm auf dem großen Gelände der Finca wurde gebaut, um die Sklaven in den Zuckerrohrfeldern zu überwachen. Hinter dem Haus im Kolonialstil steht eine große Zuckerrohrpresse, die früher mit Ochsen angetrieben wurde. Aus Zuckerrohr wird Rum gewonnen, der zum Cuba libre und Mojito gehört.

Kontakt
Jardín Botánico
Matanza Turismo
Varadero Turismo www.cuba.travel, www.cubatur.cu
Cayo Blanco www.kuba-guide.de/kuba/cayo-blanco
Meliá Hotel Americana www.melia.com
Royalton Hicacos Hotel www.royaltonresort.com/royalton-hicacos
Cienfuegos Turismo www.cuba.travel

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.