Im kleinen Brauereistädtchen Freistadt nahe Linz liegt das Hotel Freigold. Das modern designte 4-Sterne-Haus ist weit mehr als „nur“ eine luxuriöse Unterkünfte. Es ist ein Ort, der dazu einlädt, sich selbst neu zu entdecken, „Selfness“ zu (er)leben, um die Ecke zu denken und sich aktiv aus der eigenen Komfortzone zu begeben. Ich bin gespannt, wie es dem Hotel gelingt, meine Routinen zur durchbrechen und mich zu neuen Erlebnissen anzustupsen.
Gleich beim Check-In wird mir der "Impulspass" des Hotels ausgehändigt. Mit diesem innovativen Konzept werden die Gäste dazu ermutigt, sich selbst und ihr Umfeld achtsamer wahrzunehmen. Er enthält zehn kleine "Selfness"-Aufgaben, die während des Aufenthaltes gelöst werden können. Das geht vom Abgeben des Handys oder Tablets an der Rezeption über 20 Kniebeugen am Kniebeugen-Automaten übers Treppensteigen in den 10. Stock bis zur Teilnahme am abendlichen Impuls-Talk. Die kleinen Aufgaben sind darauf ausgerichtet, das eigene Wohlbefinden zu steigern und positive Impulse zu setzen. Für jede gemeisterte Challenge erhält der Gast einen Smiley-Stempel und Punkte. Sind 75 Punkte erreicht, winkt ein Überraschungsgeschenk als Belohnung, wer auf die maximalen 100 Punkte kommt, hat die Chance, aus dem "Happymaker“ eine kostenlose Übernachtung für zwei Personen zu gewinnen. Das wird bei mir, allein schon wegen ausgeprägter und (vorgeschützt beruflicher) Handynutzung nichts, aber die 75 Punkte könnte ich schaffen. Ich laufe motiviert mit meinem Koffer zum Zimmer in der 6. Etage, überlege, dass ich am nächsten Morgen das Rückentraining absolvieren könnte und buche – auch das gehört netterweise zur Challenge – eine Anti-Stress-Gesichtsbehandlung inklusive herrlich entspannender Gesichtsmassage.
Als ich vor meinem Zimmer stehe, „reicht“ mir eine aus der Wand ragende Handskulptur zusätzlich zum Impulspass noch die spannende „Freigold-Bucketlist“, eine Liste mit kleinen, aber spannenden Aufgaben, die dazu inspirieren, das Leben bewusster zu gestalten und Momente der Freude zu schaffen. Da soll man zum Beispiel jemanden zum Lachen bringen, dem Kellner ein Kompliment machen oder einfach mal einem Menschen „Danke“ sagen. Eine herrliche Idee, wie ich finde, und schreibe meinem Freund gleich eine WhatsApp: „Danke, dass es dich gibt.“ Die Antwort ist ein Smiley mit Herz – wunderbar!
Selfness – Körper anspannen, Geist entspannen und umgekehrt
Zu den interessanten Facetten des Hauses gehören außerdem viele anregende Sprüche und Whow-Effekte, die überall im Haus verteilt sind. So etwa der nach Gemütslagen sortierte Bonbon-Spender oder anregende Gedanken wie: „When nothing goes right, go left.“Doch natürlich ist den Hotelbetreibern auch klar, dass man erst einmal Entspannung braucht, um neue Impulse auch umsetzen zu könne. Und so gibt es im Freigold einen sehr schönen Wellnessbereich mit diversen Themensaunen, Wellnessliegen, Kuschelecken sowie mehreren Indoor- und Outdoor-Pools. Ich selbst relaxe am Anreisetag in der Waldluftsauna, schwimme im Infinity-Pool über den Dächern der Stadt und vertiefe mich stundenlang in ein neues Buch – ein weiterer Punkt auf meiner Bucketlist ist erfüllt! Das alles tut unheimlich gut: erstmal runterkommen und Entspannung pur genießen. Aber da das Freigold seine Gäste ja mit einem vielfältigen Aktivitätenprogramm aus der Wohlfühlzone holen will, fühle auch ich mich herausgefordert und begebe mich am ersten Morgen gleich nach einem ausgehenten Frühstück vom Buffet zum Rückentraining und anschließend in den modernen, verglasten Fitnessraum. Ob Indian Balance, sanftes morgen-Workout oder verschiedene Yogakurse – der Wochenplan des Freigold holt wirklich jede Couchpotatoe aus dem Sessel.
Das FOURTY – im wahrsten Sinne hohe Kunst der Kulinarik
Nach absolviertem Workout und Tagesprogramm ist am Abend wider Genuss auf ganzer Linie angesagt: Auf 40 Metern Höhe erwartet die Gäste das Restaurant FOURTY. Hier genießt man ein einzigartiges Sharing-Abendmenü, das die Sinne verführt. Am Zweiertisch bekommen die Gäste je drei Vorspeisen und Hauptgänge zum Teilen, so etwa beim ersten Gang ein Pilzrisotto, Kohlrabischnitzel an Quinoa und Lauch sowie überbackene Polenta an Tomatensugo. Das Menü ist vegetarisch, doch wer Lust auf ein schönes Stück Fleisch hat, kann das selbstverständlich dazu ordern. Die Weinkarte hält zu sehr fairen Preisen erlesene Tropfen vor allem aus Österreich, aber auch aus anderen europäischen Anbaugebieten bereit. Als besonderes Highlight erweist sich in meinem Fall der Tradition Heritage 3 Jahre Edition 851von Schloss Gobelsburg aus dem Kremstal – eine Cuvée aus vornehmlich Grünem Veltliner und Riesling, aus drei unterschiedlichen Jahrgängen gekeltert. Am zweiten Abend im Freigold darf ich einen weiteren strahlenden Höhepunkt erleben, den man keinesfalls verpassen sollte: das elegante Fine Dining Restaurant im FOURTY, in dem man sich gegen einen sehr überschaubaren Aufpreis wahlweise mit einem hochkarätigen 5- oder 7-Gang-Menü mit Fisch- und Fleischgerichten nebst fein abgestimmter Weinbegleitung aufs Beste verwöhnen lassen kann: Duett vom Kalb, delikat gegarter Kabeljau an Kartoffelstampf mit Kümmel, Paprikajus und ein kunstvolles Schoko-Passionsfrucht-Dessert sind nur einige der Köstlichkeiten, die den Gaumen erfreuen.
Aber nun genug geschwärmt von Essen, Wein & Co. Es gilt ja, auch für mich als bekennende Genießerin und Weinliebhaberin, neue Weg zu gehen und gewohnte Routinen zu durchbrechen: Also mache ich bei der Brauereiführung in Freistadt mit, verkoste unterschiedlichstes köstliches Hopfengebräu und nehme mir für zuhause vor, doch endlich mal den lange geplanten Tanzkurs zu belegen, täglich zweimal Obst zu essen und meinen Freunden zu sagen, wie wichtig sie mir sind. Und so hallt der entspannende und gleichzeitig anregende Aufenthalt im Freigold noch lange positiv in mir nach.
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Über den Autor*Innen
Susanne Wess
Susanne Wess ist 1968 in München geboren. Nach langjähriger redaktioneller Tätigkeit beim Fernsehen arbeitet sie seit 1999 als freiberufliche Journalistin und Autorin. Ihre Themenschwerpunkte sind Reisen, insbesondere verbunden mit Berg- und Radsport, Wellness und Lifestyle, sowie Food und Wein. Ihre Leidenschaft für edle Tropfen konnte Susanne Wess über die Jahre durch ihre frühere Arbeit im Weinhandel, durch zahlreiche Seminare – und natürlich ‘learning by doing’ – stets vertiefen.