
Mit Stolz präsentierte Michelin im Frankfurter Palmgarten die neueste Ausgabe des Guide MICHELIN Deutschland.
Frankfurt die historische Drehscheibe kulinarischer Exzellenz
Frankfurt am Main gilt als eine der zentralen Drehscheiben für kulinarische Exzellenz in Deutschland und ist tief verwurzelt in einer reichen Tradition des Kochens. Oder wie es Stephanie Wüst, die Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing ausdrückt: „Wir wollen Frankfurt zur kulinarischen Hauptstadt machen.“ Im Jahr 1895 wurde hier der „Verein der Köche“ ins Leben gerufen, gefolgt von der Gründung des „Internationalen Verbands der Köche“ ein Jahr später. Im selben Jahr, in dem der Guide MICHELIN sein Debüt feierte, also 1900, war Frankfurt auch der Austragungsort der ersten Internationalen Kochkunst-Ausstellung. Diese Veranstaltung unterstrich den visionären Geist der Stadt und setzte einen kulinarischen Trend, der schnell von anderen Metropolen wie Wien aufgegriffen wurde. Ebenfalls in Frankfurt verwurzelt ist der DEHOGA, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der 1949 gegründet wurde.
Die Mainmetropole als Zentrum junger, innovativer Gastronomie
Die Mainmetropole präsentiert sich heute als Zentrum einer jungen, innovativen Gastronomie, die gleichzeitig tief in ihren traditionellen Wurzeln verankert ist. Das gastronomische Spektrum erstreckt sich von gemütlichen Apfelweinlokalen bis hin zu hochkarätigen Gourmettempeln, die ihre Besucher mit neuartigen Interpretationen klassischer Geschmacksrichtungen verzaubern. Derzeit sind in dieser boomenden Wirtschaftsstadt neun Restaurants mit begehrten Michelin-Sternen prämiert. „Die kulinarische Vielfalt, die unsere Stadt bietet, spiegelt sich überall wider und trägt erheblich zum touristischen Wert bei. Die Esskultur in Frankfurt am Main ist von internationalen Einflüssen durchdrungen, sie ist lebendig und außerordentlich kreativ. Frankfurt am Main hat sich als gastronomische Hauptstadt Deutschlands etabliert! Daher sind wir besonders stolz darauf, dass am 17. Juni die Aufmerksamkeit auf Frankfurt gerichtet sein wird, um diese Vielfalt einem großen Publikum zu präsentieren“, erklärt Stephanie Wüst.
2025 und 2026 wird der Guide Michelin in Frankfurt präsentiert
Viele Gründe für Michelin Frankfurt zunächst einmal für zwei Jahre als Bühne für die Präsentation des Guide Michelins zu wählen. Und gleich im ersten Jahr glänzte diese Bühne mit zwei spektakulären neuen 3-Sterne-Restaurants im Sternenlicht. Ein seltenes Ereignis, das zuletzt 2008 zu verzeichnen war. In diesem Jahr begrüßen wir das Haerlin in Hamburg und das Tohru in der Schreiberei in München in die elitäre Gruppe der kulinarischen Spitzenreiter. Die deutsche Gastronomieszene zeigt mit insgesamt 341 Sternerestaurants, darunter zwölf mit drei Sternen, 47 mit zwei Sternen und 282 mit einem Stern, eine beeindruckende und stetige Qualitätssteigerung.
Genuss-Gipfelstürmer werden in Frankfurt ausgezeichnet
Gwendal Poullennec, der internationale Direktor des Guide MICHELIN, zusammen mit dem Team der Inspektorinnen und Inspektoren, zollt den deutschen Köchinnen und Köchen großen Respekt: „Der anhaltend hohe Qualitätsanspruch, die Kreativität und die Leidenschaft sind beeindruckend. Immer mehr junge Küchenchefinnen und Küchenchefs entwickeln frische, unkomplizierte, zugängliche und verständliche Konzepte, die sich an den Bedürfnissen der Gäste orientieren. Der Trend zur pflanzenbasierten Küche nimmt weiter zu, und die Bedeutung von Regionalität und Saisonalität bleibt unvermindert hoch, was sich durch 80 Grüne Sterne eindrucksvoll bestätigt.“
Im Norden und Süden der Republik leichten zwei neue 3-Sternerestaurants
Die zwei neuen 3-Sterne-Restaurants in Hamburg und München setzen neue Maßstäbe. Christoph Rüffer hat das Haerlin in Hamburg über 20 Jahre hinweg von einem 1-Stern- zu einem 3-Sterne-Restaurant entwickelt. „Seine perfekt ausbalancierten Kreationen aus erstklassigen Produkten sind zweifellos drei Sterne wert“, loben die Inspektorinnen und Inspektoren. In München hat Tohru Nakamura sich mit dem Tohru in der Schreiberei dank seiner innovativen Verbindung aus japanischer und klassisch-französischer Kochkunst in die Liga der 3-Sterne-Restaurants gekocht.
5 neue 2-Stern-Restaurants
Auch im Bereich der 2-Sterne-Restaurants gibt es viel Neues zu berichten. Unter den 47 2-Sterne-Restaurants ist besonders das ATAMA by Martin Stopp in Sankt Ingbert hervorzuheben, das kurz nach seiner Eröffnung bereits auf einem 2-Sterne-Niveau kocht. Ebenso beachtlich ist das Pietsch in Wernigerode, das es dank seiner umami-reichen und weltoffenen Küche in die 2-Sterne-Liga geschafft hat.
30 neue 1-Stern-Restaurants
Unter den 282 1-Stern-Restaurants sind 30 neue hinzugekommen. Besonders zu erwähnen ist das Loumi in Berlin-Kreuzberg, wo Karl-Louis Kömmler, ein Autodidakt, eine faszinierende Mischung aus japanisch-asiatischer und französischer Küche anbietet. Ebenso das GLORIE in Hamburg, das mit seiner reinen À-la-carte-Auswahl eine erfrischende Alternative für Feinschmecker bietet.
14 frisch erkorene Grüne Sterne für nachhaltigen Genuss
In der diesjährigen Auswahl des Guide MICHELIN zählen beeindruckende 80 Grüne Sterne, inklusive 14 frischer Zugänge. Der Grüne Stern wird Restaurants verliehen, die als Pioniere in Sachen nachhaltige Gastronomie gelten. Sie kombinieren kulinarische Höchstleistungen mit umweltfreundlichen Initiativen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren – ein wahrer Leuchtturm für alle Gourmets und die Gastronomiebranche. Seit der Einführung dieser Kategorie im Jahr 2020 im Guide MICHELIN Deutschland, hat sich ein wachsendes Bewusstsein für Ressourcenschonung und Umweltrespekt in der Branche manifestiert. Das Engagement dieser Restaurants reicht von der Nutzung saisonaler und lokaler Bio-Produkte, über artgerecht erzeugtes Fleisch und Nose-to-Tail-Verarbeitung bis hin zu Recycling und der Aufklärung von Personal und Gästen.
Fünf MICHELIN Special Awards ehren Spitzenleistungen in der Gastronomie
Dieses Jahr werden fünf Spezialpreise für außergewöhnliche Leistungen in den Kategorien Service, Young Chef, Mentor Chef, Sommelier und Cocktail verliehen.
Den Service Award erhält Daniela Oos vom Wein- und Tafelhaus in Trittenheim für ihre authentische Gastfreundschaft und die kompetente Präsentation des mediterran inspirierten Menüs ihres Mannes Alexander Oos. Ihre herzliche Art macht den mit einem Stern prämierten Genuss zu einem umso angenehmeren Erlebnis.
Luis Hendricks, Küchenchef im Counter-Restaurant Pietsch in Wernigerode, wird mit dem Young Chef Award geehrt. Er beeindruckt mit einem kreativen, umamireichen Menü voller intensiver Geschmäcke und asiatischer Einflüsse, wodurch das Restaurant seinen zweiten Stern erlangte.
Claus-Peter Lumpp, Küchenchef im Restaurant Bareiss in Baiersbronn seit März 1992, erhält den Mentor Chef Award. Sein klassisch-französischer Kochstil und seine Förderung junger Talente sichern dem Restaurant seit 18 Jahren drei MICHELIN Sterne. Der Preis wird in Kooperation mit der Uhrenmarke Blancpain vergeben.
Marie-Helen Krebs vom IKIGAI bei Krün bekommt den Sommelier Award für ihre fachkundigen und natürlichen Weinempfehlungen zur asiatisch-japanischen Küche von Christoph Rainer, die erneut mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Der Preis wird von Perrier-Jouët gesponsiert.
Erstmals wird der Cocktail Award in Deutschland vergeben, den Michele Heinrich im YALDY in Frankfurt für seine innovativen Cocktail-Kreationen erhält. Die raffinierten Mixgetränke ergänzen das trendige Sharing-Konzept des Restaurants, das neu in die Selektion aufgenommen und mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet wurde.
15 neue Restaurants erhalten den Bib Gourmand
Vor zwei Wochen hat der Guide MICHELIN 15 weitere Restaurants mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet, der für ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis steht. Insgesamt zählt der Guide nun 156 Restaurants mit dieser Auszeichnung, die sich über das ganze Land erstrecken und in urbanen sowie ländlichen Regionen zu finden sind. Sie alle bieten erschwingliche Gerichte ohne Kompromisse bei Qualität und Geschmack.
Übersicht Guide MICHELIN Deutschland 2025:
12 Restaurants mit drei Sternen (davon 2 neu)
47 Restaurants mit zwei Sternen (davon 5 neu)
282 Restaurants mit einem Stern (davon 30 neu)
80 Restaurants mit Grünem Stern (davon 14 neu)
156 Restaurants mit Bib Gourmand (davon 15 neu)
Die vollständige und aktuelle Liste der MICHELIN Sterne finden Sie hier….
Diese bemerkenswerte Entwicklung der deutschen Gastronomie ist ein klarer Beleg für die Dynamik und das hohe Niveau der kulinarischen Kunst in Deutschland. Doch muss man hier auch kritisch anmerken, dass es in diesem Jahr, ganz im Gegensatz zu den Vorjahren, wieder fast ausnahmslos um eine männerdominierte Veranstaltung handelte. Konnte man in den Vorjahren noch den Eindruck gewinnen, dass auch weibliche Chefs die Spitzenküchen des Landes erobern, hat es sich in diesem Jahr wieder ins Gegenteil gedreht. Es bleibt eine der Hauptaufgaben der Gastronomie die Ausbildung auch für weibliche Azubis verlockender und interessanter zu gestalten. Zum einen tut eine weibliche Handschrift den Küchen des Landes gut zum anderen ist es ein Weg, dem Fachkräftemangel in der Gastronomie zu begegnen.
Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.