Südtirol DOC Wein

Südtirol DOC Wein - Kontrollierte Herkunftsbezeichnung seit 1971

Die DOC-Herkunftsbezeichnung für Südtiroler Weine existiert seit 1971. Heute sind mehr als 98 Prozent der gesamten Rebfläche Südtirols DOC-klassifiziert. Es gibt neben der DOC-Bezeichnung „Südtiroler“ sieben Unterzonen: Südtiroler Kalterersee, Südtirol Eisacktaler, Südtirol St. Magdalener, Südtirol Terlaner, Südtirol Meraner, Südtirol Vinschgau und Südtirol Bozner Leiten.

Der Weinbau hat in Südtirol Tradition: Mit einer 3.000 Jahre alten Weinbaugeschichte ist Südtirol die älteste Weinbauregion im deutschsprachigen Raum. Allerdings erlebte der Weinbau erst in den 80er-Jahren einen nachhaltigen Aufschwung durch die Modernisierung sowie durch ein konsequentes Qualitätsdenken und die Einführung der DOC-Regelung. Heute zählt die Region, die vor der Kulisse der schneebedeckten Bergwelt in verschiedenen Klimazonen frisch-fruchtige Weine hervorbringt, zu den Top-Weinanbaugebieten.

Der DOC-Status regelt die maximale Ernte pro Hektar für jede Sorte, definiert Mindestwerte für Alkohol, Säure, zuckerfreien Extrakt und vieles mehr. Die Weine unterliegen somit strengsten Qualitätskontrollen: Von jeder einheitlichen Weinpartie werden Proben gezogen, die auf Inhaltsstoffe analysiert werden. Auch Geruch und Geschmack werden auf ihre Typizität kontrolliert. Erst nach Bestehen beider Prüfungen wird der Wein zertifiziert und darf die Ursprungsbezeichnung tragen. Hüter des DOC-Status ist das Konsortium Südtirol Wein.

Terroir und Klimasorgen für Vielfalt
Dank seiner geografischen Lage und dem milden, alpin-kontinentalen Klima stellt Südtirol ein überaus facettenreiches Weinanbaugebiet dar. Hier wachsen in Höhenlagen von 200 bis 1.000 Meter über dem Meeresspiegel 20 verschiedene Rebsorten – etwa 60 Prozent davon sind weiß, 40 Prozent davon sind rot.

Bei den Weißweinen stehen Pinot Grigio, der heimische Gewürztraminer, Chardonnay und Weißburgunder mit 70 Prozent mengenmäßig an der Spitze, gefolgt von Sauvignon, Müller-Thurgau, Sylvaner, Kerner, Riesling und Veltliner. Neben den beiden autochthonen Rotweinsorten Vernatsch und Lagrein sind auch alle anderen klassischen Rebsorten wie Blauburgunder, Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc in Südtirol heimisch.

Anbaufläche, Produktionsmenge und Export
Auf einer Distanz von etwa 90 Kilometern und einer Weinanbaufläche von 5.400 Hektar gliedern sich die Weinberge Südtirols in die sieben Weinbauzonen Unterland, Überetsch, Bozen, Etschtal, Meran, Vinschgau und Eisacktal. Entlang der beiden Flüsse Etsch und Eisack erstreckt sich das Weinanbaugebiet von den Alpen bis in den mediterran anmutenden Süden der Region und bringt unterschiedlichste Weintypen hervor.

Mit 330.000 Hektoliter pro Jahr trägt Südtirol knapp 1 Prozent zur gesamten Weinproduktion Italiens bei. Die Qualität der Weine ist überdurchschnittlich gut: Internationale Weinführer vergeben an Südtirols Spitzengewächse seit Jahren Bestnoten.

Gut ein Viertel des Südtiroler Weins wird exportiert, der wichtigste Markt neben dem Heimatmarkt Italien ist Deutschland.

Weinanbau und Vermarktung
Südtirols Weinanbau ist sehr klein strukturiert. Etwa 5.000 Einzelbetriebe mit rund 10.000 Mitarbeitern betreiben erwerbsmäßigen Weinbau. Die Verarbeitung und Vermarktung erfolgt grundsätzlich in drei Betriebsformen: in Kellereigenossenschaften, privaten Weingütern und durch freie Weinbauern.

Der Erfolg des Weinanbaus basiert auf gemeinsamen Qualitätsbestrebungen der verschiedenen Betriebsformen unter dem Dach des Konsortiums Südtirol Wein. Es zählt derzeit rund 170 Mitglieder: 12 Kellereigenossenschaften, 33 private Weingüter und mehr als 100 freie Weinbauern. Das Südtirol-Signet am Kapselkopf ist das gemeinsame Erkennungszeichen der Südtiroler DOC-Weine.

Rezepte mit den Südtiroler Genussmitteln und Weinempfehlungen

Wir bedanken uns für das Recht zur Veröffentlichung bei qualitaeteuropa.eu.

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.