Immer wieder ist es spannend, wenn man sich mit Leuten trifft, die man nicht kennt und mit denen man die nächsten Tage gemeinsam verbringen wird. So erging es mir im Frühjahr in Hamburg. Grund war die Aufzeichnung der ZDF-Küchenschlacht, keiner von uns kannten einen der anderen Teilnehmer, doch zwei Sachen vereinten uns, das war bereits vorher klar, die Liebe zu gutem Essen und die Leidenschaft am Kochen.
So kam es, dass wir uns im Shuttle-Bus vor dem Hotel, der uns zu dem Studio bringen sollte, das erste Mal sahen und uns kurz vorstellten. Da waren Daniel, der Food-Blogger aus Leipzig, Marina aus Ahaus, die in ihrem eigenen Supermarkt Lebensmittel liebt, Linda aus Bensheim, sie erholt sich beim Kochen gerne von ihrem beruflichen Stress im Vertriebs-Innendienst, Daniela aus Muggensturm, Zahnarzthelferin und Liebhaberin der Schwäbischen Hausmannskost und Martin aus Landshut, Student mit hohen Erwartungen an sich selbst, „ich versuche immer auf Sterne-Niveau zu kochen“.
Schnell zeigte sich dann wie gut sich die Gruppe verstand und so nutze ich die folgenden Tage um mit meinen Schwestern und Brüdern im Geiste und am Kochlöffel einige Gespräche für genussfreak.de zu führen.
Genussfreak: „Was war Eure Motivation, sich bei der ZDF-Küchenschlacht zu bewerben?“
Linda: „In den letzten Jahren haben mich mehrere Freunde und Kollegen angesprochen, dass ich mich endlich zu einer Kochshow anmelden soll, da sie so begeistert sind, wenn ich für sie koche.“
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Daniel: „Bei mir war es eine Absprache mit den Lesern meines Foodblogs Gastro L.E.. Ich koche seit etlichen Jahren und in den letzten 10 Jahren ist Kochen zur echten Leidenschaft geworden. Nahezu Rund um die Uhr dreht sich alles ums Thema Kochen oder Lebensmittel. Vieles davon teile ich in meinem Foodblog Gastro L.E.. Die Küchenschlacht schaue ich schon von Anfang an. Irgendwann wuchs der Wunsch sich die Schlacht von der anderen Seite aus anzuschauen. Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Foodblog weniger wie 800 Fans auf Facebook. So entstand der Deal, mich beim Erreichen von 1000 Fans zu bewerben.“
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Daniela: „Meine Motivation war einfach die Lust mal neben einem „echten Profi“ kochen zu dürfen. Spannend natürlich das zeitliche Limit und dass auch noch ein „Meister seines Faches“ die von mit gekochte Speise kommentiert.“
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Marina: „Ich verfolge die Sendung seit Beginn an. Immer, wenn ich Frühschicht hatte, war ich um 14.00 Uhr Zuhause und um 14.15 habe ich mich direkt auf die Couch gesetzt und die Sendung verfolgt. Sie bringt mich einfach „runter“, man lernt und sieht viele neue Ideen rund ums Thema kochen. Als ich dann in Mutterschutz war, hatte ich Zeit um mich zu bewerben, was ich dann spontan gemacht habe.“
Genussfreak: „Das hört sich für mich so an, als würde Kochen für Euch auch im Alltag eine große Rolle spielen?“
Daniela: „Eine ganz große!!! Kochen ist für mich nicht nur nötiges Übel, damit etwas zum Essen auf den Tisch kommt. Es ist für mich Entspannung vom Alltag, einfach Abschalten und in den Töpfchen verschwinden (lacht) Und natürlich danach mit meinen Lieben zusammen zu kommen, plaudern und gemeinsam Essen.“
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Daniel: „Auch für mich spielt Kochen eine sehr große Rolle, liegt schon mal daran, dass man jeden Tag essen muss. Da ich versuche keine Convenience-Produkte zu nehmen, was im Alltag nicht immer leicht ist, koche ich einfach alles selbst.“
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Marina: „Bei mir ist es ähnlich, wie bei Daniela. Das Kochen und Verzehren der Mahlzeit bringt immer die ganze Familie an den Tisch. Man tauscht sich aus wie der Tag war, was es Neues gibt etc.. Das gefällt mir am Essen am meisten. Ich koche in der Woche einfache, schnelle Gerichte. Am Wochenende allerdings zaubere ich ganz gerne mal etwas Neues, Kreatives, Anspruchsvolleres auf den Tisch.“
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Linda: „Kochen und die Verarbeitung von frischen und besonders regionalen Produkten spielt für mich eine große Rolle. Ich lebe gerne gesund, treibe viel Sport und fühle mich einfach wohl in meiner Haut. Kochen, Essen und gute Produkte gehören für mich einfach zur Lebensqualität dazu.“
Genussfreak: „Was kocht Ihr am liebsten? Was ist Eure persönliche Lieblingsküche? Gibt es Gerichte, die Ihr besonders gerne kocht?“
Linda: „Ich stehe dazu: Ja, ich liebe Chillis (lacht). Die asiatische Küche fasziniert mich, hier möchte ich mich gerne noch weiter entwickeln. Mit Chillis reichere ich auch fast jedes heimische Gemüse an, wie z.B. Bohnen, Tomaten und Spinat. Gemüse esse ich besonders gerne. Daher kommt unter anderem die ayurvedische Küche mir auch persönlich sehr entgegen.“
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Daniel: „Ich koche bevorzugt klassische, deutsche Gerichte. Allerdings mit vielen Ausflügen in andere Länder. Ich koche auch gern mal Klassiker der französischen Küche, mache Italienische Speisen mit selbstgemachter Pasta, aromatisch duftende Speisen aus dem Orient bis rüber nach Indien und Asien. (lacht) Ach, ich koche eigentlich alles gern und entdecke auch gern Neues.“
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Marina: „Ich koche sehr gerne Gerichte mit Rindfleisch. Ich mag es einfach gerne. Was dabei heraus kommt, ob Hausmannskost, Mediterrane oder meine eigene Idee ist anhängig von der Wetter- Stimmungslage.“
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Daniela: „Meine Lieblingsküche ist die schwäbische Hausmannskost! Alles was Oma und Mama schon gekocht haben und mich immer wieder an meine Kindheit erinnert. Wobei sich italienisch und schwäbisch sehr, sehr eng beieinander bewegen.“
Genussfreak: „Welches sind Eure Vorbilder in der Küche?“
Daniela: „Tatsächlich ist mein Lieblingskoch unser Coach und Moderator Christian Lohse. Ein wirkliches Vorbild in dem Sinne habe ich nicht. Ich habe keinen Koch-Superstar.“
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Marina: „Ich mag den Nelson Müller sehr gerne. Er hat etwas Beruhigendes an sich. Ich höre sehr gerne seine Stimme. Ich mag den Typen einfach Meegaaa.“
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Linda: „Ich muss etwas ausholen, das ist schwierig zu beantworten. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit aller guten Köche, welche mit Mut, Leidenschaft und Engagement für ihre Gäste Tag für Tag tätig werden. Dazu muss man schon aus ganz besonderem Holz geschnitzt sein. Da ich ja schon in vielen Branchen gearbeitet habe, kann ich sagen, es ist es fast überall so. Das was ich mache sollte ich gerne machen oder es ganz einfach lassen. Nur so geht es glaube ich! Ich mag Gradlinigkeit, Authentizität und keine Eintagsfliegen. Und ich mag Christian Lohse, auch wenn ich noch nie in seinem Fischersfritz war, aber das hole ich diesen Sommer nach, da bin ich in der Nähe, Versprochen!!!“
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Daniel: „Auch für mich ist das nicht kurz zu beantworten, im Grunde finde ich Tim Mälzer Klasse, einerseits vom Koch Stil her - einfache und gute Küche ohne viele Schnörkel. Andererseits mag ich Tim auch als Typ sehr gern. Ich mag auch die ehrliche Küche von Vincent Klink. So oft es geht koche ich mit Heiko Schulz und Walde Müller von der Kochbox in Berlin. Das ist Rock’n’Roll in der Küche. Auch Wolfgang Müller und Ludwig “Lucki” Maurer beeindruckten mich sehr nachhaltig. Es gibt aber noch viel mehr tolle und gute Köche. Köche sind meine Popstars, Kochen meine Musik. Klingt schnulzig, oder?“
Genussfreak: „Wie war es für Euch vor Publikum und Fernsehkameras zu kochen?“
Linda: „Es hat mir einen riesigen Spaß gemacht. Gerade in unserem Team war ich wohl diejenige, welche auch gerne einige Anekdoten mehr aus ihrem Leben erzählt hat. Ich hatte den Eindruck, auch aus den Sendungen im Vorfeld gewonnen, dass es dem Publikum generell gefällt, von jedem Kandidaten auch etwas mehr Persönliches zu erfahren. Und vor allen Dingen geht es ja auch um die Rezepte, die Zubereitung und das präsentieren des „Gesamtwerkes“. Es war sehr spannend für mich, die Beurteilung und die Wahrnehmung des jeweiligen Juroren zu erfahren.“
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Daniel: „Vor Publikum habe ich schon öfter mal gekocht, das stört mich weniger. Diesmal waren es nur wesentlich mehr Leute die mir auf die Finger schauten als sonst. Die Kameras habe ich eigentlich ziemlich ausgeblendet, allerdings bin ich vor Lampenfieber beim ersten Dreh fast tot umgefallen. Erstaunlicherweise konnte ich ohne Zittern mit dem Messer arbeiten ohne ein Blutbad anzurichten, dafür konnte ich vor Aufregung kaum einen Schluck Wasser trinken. Aber es war eine tolle Erfahrung und wird bestimmt nicht die letzte bleiben.“
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Daniela: „Aufregend, Spannend und ich war noch nie zuvor so irre nervös!!!“
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Marina: „Klar, man ist total aufgeregt, nervös. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, ich habe das gesamte Publikum ausgeblendet, da man doch sehr mit der Zeit zu kämpfen hatte. Ich hatte oft viele Produkte, die ich verarbeitet habe, da blieb keine Zeit um sich großartige Gedanken zu machen.“
Genussfreak: „Wie habt Ihr den Umgang der Kandidaten untereinander und den der Fernsehköche mit Euch den Kandidaten empfunden?“
Marina: „Ich fand unsere Truppe einfach super Klasse. Alle sind sehr aufgeschlossen, motiviert, voller Ehrgeiz und Fairness in die Woche gestartet und genauso haben wir es beendet. Christian Lohse ist einfach ein super cooler Typ. Der weiß was er will, der sich nicht verstellt, der offen und ehrlich ist. Ich mag ihn.“
Daniel: „Conny (Daniels sympathische Frau und Begleiterin Anm. Genussfreak) und ich saßen am ersten Abend und auch am nächsten Morgen lange in der Lobby des Hotels und haben überlegt wer von den vielen Leuten denn auch zur Küchenschlacht gehört. Man kommt nicht drauf, schließlich kann man es niemanden ansehen. Dazu sind die Teilnehmer zu unterschiedlich. So fand das erste Aufeinandertreffen erst im Busshuttle statt, welcher uns zum Studio brachte. Da war der erste Kontakt schon gleich sehr herzlich. Kurz darauf im Backstage kamen wir uns alle gleich näher und es gab von Anfang an eine sehr starke Sympathie untereinander. Sowas erlebt man selten. Erstaunlich war auch, dass wir immer als Team ins Studio eingelaufen sind und uns gegenseitig so gut es ging unterstützen. Von Rivalität war absolut nichts zu spüren, wir waren ein Team. Christian Lohse hat uns gut unterstützt ohne ständig einzugreifen. Alle lieferten gute Teller ab, Fehler mussten gesucht werden und wurden natürlich auch gefunden. Es ging oft sehr knapp aus. Man könnte auch sagen, die Juroren mussten zum Teil auf hohem Niveau jammern. Ich hätte gern mehr Zeit mit den Juroren und Moderatoren verbracht, hier und da noch ein paar Fragen gehabt und natürlich auch gern ein paar Bilder. Dennoch kann ich sagen, die Zeit in Hamburg bei der Küchenschlacht war für mich eines der tollsten Erlebnisse meines Lebens und ich hatte dort das tollste Team was man sich nur wünschen kann.“
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Daniela: „Spitzenmäßig!!! Wir waren eine BOMBEN-Truppe!!! Ich würde mich sehr freuen, wenn wir es hin bekommen uns ab und an wiederzusehen!!! Ich habe ja „nur“ Herrn Lohse und Herrn Rüffer kennengelernt, aber die Beiden waren wirklich sehr nett. Das gesamte Team war einfach nur spitze!“
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Linda: „Vom ersten Augenblick an hat man in unserer Gruppe gespürt, dass wir als Einzelperson und als Team wunderbar miteinander harmonisieren. Das empfand ich als besonders angenehm. Christian Lohse hat sich auch viel Zeit genommen, um einander kennenzulernen und miteinander zu sprechen. Seine Tipps waren für mich genial und auch seine Erfahrungen, Eindrücke und persönlichen Erlebnisse erzählt zu bekommen, hat das Ganze wirklich rund gemacht. Wann hat man denn so eine Gelegenheit im Leben? Uns verbindet, so denke ich, nicht nur das gemeinsame Thema: Kochen, sondern auch das Leben in all seinen Facetten. Wunderbar finde ich auch, dass wir weiterhin in Kontakt sind, das hat schon was und zeigt letztendlich, wer und wie wir sind!“
Genussfreak: „Welche Kochsendungen schaut Ihr regelmäßig?“
Daniel: „Grundsätzlich sauge ich fast jede Sendung wo es um Essen und Kochen geht förmlich auf. Angefangen von ‚Land und Lecker‘, ‚ARD Buffet‘, ‚So isst der Norden‘, ‚Iss besser mit Tarik‘ über Sendungen wie ‚Tim kocht‘, ‚Topfgeldjäger‘, ‚Beefbuddies‘, ‚Koch im Ohr‘ bis ‚Polettos Kochschule‘, ‚Aufgegabelt‘ und viele, viele andere. Was ich nicht mag ist ‚Grill den Henssler‘, da geht es primär nur um die Show, nicht ums Kochen und die eingeladenen Promis muss ich meist erst googlen.“
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Linda: „Natürlich schaue ich so oft es geht die ‚ZDF-Küchenschlacht‘, aber auch Dokumentationen zum Thema Kochen, Genießen, Reisen…das hängt für mich ja alles auch zusammen.“
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Marina: „Neben der ‚ZDF-Küchenschlacht‘ schaue ich ‚Kerner´s Köche‘ und ‚Das Perfekte Dinner‘ regelmäßig.“
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Daniela: „Und ich die ‚ZDF-Küchenschlacht‘, ‚Kitchen impossible‘ und ‚Das perfekte Dinner‘.“
Genussfreak: „Welche Erfahrungen nehmt Ihr aus Eurer Teilnahme an der ZDF-Küchenschlacht mit? Wurden Eure Erwartungen erfüllt?“
Daniel: „Neben der Erfahrung einige Tage in einem Studio Dreharbeiten erleben zu dürfen und sich drei Tage nur von Gin-Tonic und Prosecco zu ernähren, gut dazu musste mich keiner zwingen (lacht), nehme ich definitiv was richtig Gutes mit: Gemeinsam mit tollen offenen Menschen macht vieles mehr Spaß.“
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Marina: „Beim Fernsehen arbeiten ganz normale Menschen wie Du und ich. Alle waren total freundlich, haben sich um einen gekümmert, einem Mut gemacht, den Rücken gestärkt. Meine Erwartungen wurden voll getroffen.“
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Daniela: „Meine Erwartungen wurde übertroffen, ich hätte nie gedacht, dass 6 wildfremde Menschen innerhalb von 4 Stunden zu so einem Team zusammenwachsen können. Völlig unterschiedliche Menschen, völlig unterschiedliche Altersklassen, vom Semiprofi bis zur schwäbischen Landpomeranze und alle haben einfach einen riesigen Spaß zusammen!!! TOLL!!!“
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Linda: „Erfahrungen: Eine ganze Menge! Und vor allen Dingen neue Freunde! Erwartungen: Sie wurden voll und ganz erfüllt. Genauso habe ich es mir auch vorgestellt. Nochmals Danke an das gesamte Team der Fernsehmacher, das Ganze hat einfach riesig Spaß gemacht!“
Genussfreak: „Vielen Dank Ihr Lieben, ich kann mich an Eure Ausführungen zum Team und vielem anderen nur anschließen. Es hat wahnsinnig Spaß mit Euch gemacht. Danke, dass Ihr mir Eure Eindrücke, Erfahrungen und Gefühle so ausführlich geschildert habt. Ich würde mich freuen, wenn wir uns zum gemeinsamen Kochen oder auch zu einem weiteren Wettbewerbskochen bald wiedersehen würden.“
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.