In der Vorweihnachtszeit geht sie wieder los: die Suche nach den perfekten Geschenken. Dagegen wird die Wahl des Geschenkpapiers oft weniger hinterfragt. „Gerade zur Weihnachtszeit verursachen wir etwa 20 Prozent mehr Müll als im restlichen Jahr. Natürlich macht es Freude, Geschenke auszupacken und sich überraschen zu lassen. Allerdings entsteht dadurch viel unnötiger Abfall, der sich nur schwer recyceln lässt“, sagt Dr. Felicitas Demann, die Leiterin der LBV-Umweltstation Rothsee. Grund genug, vor den Weihnachtseinkäufen kurz innezuhalten und sich zu fragen: umweltfreundlich schenken und verpacken – wie geht das eigentlich? Hierfür hat das digitale LBV-Umweltbildungsprojekt Naturschwärmer drei Tipps für Verbraucher zusammengestellt, um an Weihnachten Abfall zu vermeiden. Weitere Ideen für nachhaltige Weihnachten finden sich unter www.naturschwärmer.lbv.de.
Vielen Menschen ist beim Anblick der bunten Geschenkpapiere mit glänzenden Mustern nicht bewusst, welche negativen Folgen diese für die Umwelt haben. „Bei der Herstellung werden teilweise synthetische Farbstoffe, anorganischen Pigmente aus Cadmium-, Blei- oder Chromverbindungen und umweltschädliche Druckfarben verwendet. Das führt spätestens beim Recyclingprozess zu großen Problemen: Beim Auswaschen der Farben bleibt ein giftiger Farbschlamm übrig, der oft nur als Sondermüll entsorgt werden kann“, sagt Felicitas Demann. Hier gilt als Faustregel: Je aufwendiger und schwerer ein Geschenkpapier ist, desto umweltschädlicher ist es auch. Damit die besinnliche Zeit also nicht zu „Abfall-Feiertagen“ verkommt, geben die LBV Naturschwärmer einfache Tipps für umweltfreundlichere Geschenkverpackungen.
Tipp 1: Altpapier als kreative Alternative
Als Alternative zu klassischem Geschenkpapier bieten sich Recyclinggeschenkpapiere, umweltfreundliches Packpapier oder neutrale Kartons an. „Diese können fantasievoll bemalt oder liebevoll dekoriert werden. Außerdem eignen sich alte Zeitschriften, Zeitungen oder Kalenderseiten, aber auch Comics, Stadtpläne, Veranstaltungsplakate und Notenblätter als individuelle Geschenkverpackung“, rät die Umweltbildnerin.
Tipp 2: Wiederverwendbare Geschenkaufbewahrung
Ideal sind auch Verpackungen, die jedes Jahr wiederverwendet werden können. Denn so fällt kein neuer Müll an. „Marmeladen- und Einmachgläser eignen sich besonders für das Verschenken von Lebensmitteln, Süßigkeiten oder Gutscheinen. Eine weitere Variante sind selbst genähte Stoffbeutel. Sie können nach Weihnachten als Obst- und Gemüsebeutel oder erneut als Geschenkverpackung genutzt werden“, sagt Felicitas Demann. Aber auch Blech- oder Vintage-Dosen sind eine schöne Geschenkverpackung.
Tipp 3: Nachhaltige Dekoration
Der Nachhaltigkeitsgedanke sollte auch bei der Dekoration nicht aufhören. Geschenkschleifen, die meist aus Kunststoffen bestehen, werden nach den Feiertagen häufig zusammen mit Plastiklebstreifen und Geschenkpapier fälschlicherweise im Altpapier entsorgt. Geschenkbänder sollten deswegen besser aus Stoff oder Bastfaser sein und können auch im Folgejahr wieder benutzt werden. Schnüre aus Naturfasern sind eine nachhaltige Alternative für Klebestreifen aus Plastik. „Zapfen, Zweige, getrocknete Blätter, Nüsse oder andere Naturmaterialien sorgen für einen zusätzlichen Hauch Weihnacht. Beim nächsten Spaziergang kann man bereits die Augen offenhalten und geeignete, natürliche Dekorationen sammeln“, so die LBV-Umweltbildnerin.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.