Der Naschmarkt – das Wiener Schlaraffenland

Der Naschmarkt – das Wiener Schlaraffenland ist der Himmel der Genüsse - (c) Gabi Dräger

Der Naschmarkt in Wien ist ein Kaleidoskop aus Farben, Aromen, Gewürzen und Köstlichkeiten. Mehr als 120 Stände bieten aus vielen Regionen der Welt Speisen, Getränke oder Lebensmittel an. Das Angebot reicht von arabischen, asiatischen, vietnamesischen, türkischen, osteuropäischen, griechischen, israelischen, rumänischen, japanischen, chinesischen, italienischen und natürlich bis zu österreichischen und Altwiener  Waren und Speisen. Eine Runde auf dem Naschmarkt, der von Montag bis Samstag geöffnet ist, ist quasi eine Weltreise an einem Tag.

Wenn das Wetter am Samstag gut ist, dann pulsiert es auf dem Naschmarkt schon ab neun Uhr. Im vorderen Teil kaufen die Wiener Brot, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Wurst und Käse für das Wochenende ein. Während im hinteren Teil der Bauernmarkt und der Flohmarkt Anziehungspunkte sind.
 
Beim Flanieren über den Naschmarkt bieten einige Händler kleine Kostproben zum Probieren an. Viele Besucher gönnen sich ein genussvolles Frühstück in einem der Cafés.

Bauernmarkt und Flohmarkt
Am Samstag gibt es schon ab sechs Uhr einen Bauernmarkt im hinteren Teil des Naschmarkts für regionale Produkte, wie Gemüse, Obst, Nüsse, Käse, Wurst, Fleisch und selbstgebrannte Schnäpse. Am Ende des Naschmarkts gibt es am Samstag einen Flohmarkt, der schon fast Kult ist: Dort kann man bei Antiquitäten bis Trödel und Kitsch noch fündig werden. Je mehr Zeit man sich beim Feilschen lässt, um so besser wird der Preis.

Szenelokale
Am Naschmarkt trifft sich Jung und Alt, um in den verschiedenen Restaurants zu speisen. Das „Neni“ bietet israelische Küche an. Der Favorit ist hier der Jerusalem Teller mit Hummus, gegrilltem Hühnerfleisch und mit Jerusalemgewürzen wie Amba, Zwiebel, rote Paprika, Har Bracha, Tahina und Pita Brot. Die Fischrestaurants „Nautilus“ und „Umar Fisch“ sind für edlen Fisch bekannt. Bei Nautilus steht eine grüne Kiste auf dem Tisch.“Rolexuhren sind in der Kiste“, sagt der Ober und lacht. Nein, das Besteck ist dort verstaut. Zum Start gibt es Weißbrot mit Pesto-, Chilli- und Knoblauchöl. Zum exzellenten Tunfisch passt ein Weißwein, ein Wiener gemischter Satz. Wenn man im Freien sitzen kann, dann macht es Spaß, die Vorbeigehenden zu beobachten. Im „Do-An“ und Naschmarkt „Deli“ trifft man vor allem junges Publikum an. Wer biologisch essen möchte, der ist im Tewa genau an der richtigen Stelle. Im „Orient & Occident“ kochen die Frauen der Besitzer türkische Hausmannskost. Wer die griechische Küche mag, der geht ins Restaurant „Iris“. In der „ChinaBar“ an der Wien wird scharfe Sichuan-Küche aufgetischt.

Wienerisch
Der „Urbanek“ ist eigentlich ein Geschäft für Feinkost und Käse, aber auch eine legendäre Weinbar - das ist Wiener Lifestyle. Typische Altwiener Hausmannskost gibt es auch in der „Zur Eisernen Zeit“, dem ältesten Gasthaus am Naschmarkt. Das Wiener Schnitzel vom Kalb mit Erdäpfelschmarrn ist grandios und die Einrichtung ein Erlebnis für sich. Das Backhendl, Gulasch und Tafelspitz werden natürlich auch angeboten und ein Kaiserschmarrn ist nicht zu verachten.

Die Geschichte des Naschmarkts
1774 wurde an der Stelle des heutigen Naschmarkts ein Kleinmarkt erwähnt, hier wurde hauptsächlich Milch angeboten. Später kamen auch andere Marktstände dazu, die Bratelbrater und Knödelköniginnen, in ihren Knödelhütten. Zuvor befand sich hier ein städtischer Aschen- und Müllablagerungsplatz und so entstand der Name Aschenmarkt. Ab 1820 war der Name Naschmarkt in aller Munde. Hier wurden exotische Süßigkeiten wie eingelegt Orangenschalen und Datteln verkauft. 1905 erhielt der Markt offiziell seinen heutigen Namen.
 
Heute werden täglich tausende Besucherinnen und Besucher vom Naschmarkt angelockt. Kaum einer weiß, dass unter dem Naschmarkt der Wienfluss fließt, der sogar der Stadt seinen Namen gegeben hat. Das ‚Theater an der Wien‘ gleich neben dem Naschmarkt hat mit seinen Namen dem Wienfluss gewürdigt.

Weitere Informationen
Alles zu Ihrer Urlaubsplanung in Wien, Weiteres von der Stadt Wien
Restaurant Neni am Naschmarkt, Fischrestaurant Nautilus, Restaurant und Fischshop Umarfisch, Gasthaus 'Zur Eisernen Zeit', das Doan, Iris - Das moderne griechische Restaurant, Chinabar an der Wien, Bio-Restaurant Tewa Nachmarkt

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.