Ausg’steckt is – beim Heurigen

 

Die Wachau an der Donau von Melk bis Krems ist eines der beliebtesten Ausflugsziele Österreichs. Der Grüne Veltliner, der Riesling und die Wachauer Marille sind ein wahrer Genuss.

Es gibt nichts Schöneres, als mit einer Jause und einem Grünen Veltliner beim Heurigen zu sitzen. Der Innenhof im Winzerhof Rosenberger in Palt-Göttweig im Kremstal ist schlicht, mit Wein überwachsen und hat eine urige und rustikale Atmosphäre. Hier fühlt man sich gleich wohl. Ein Heuriger oder Buschenschank sind Ausschankstellen von Weingütern, die keine Gaststättenkonzession haben. Sie dürfen zu bestimmten Zeiten ihren eigenen Wein mit kalten Speisen verkaufen.

„Geöffnet“ zeigt der Buschen an
Der Buschen, ein Bündel aus Zweigen, zeigt an, welches Weingut gerade geöffnet ist. In der Wachau in Niederösterreich findet man viele Heurigen, denn hier sind die Lös- und Sandböden und auch das Klima zwischen Melk und Krems im Donautal ideal zum Weinanbau. Die Donau wird hier von steilen Hängen mit Weinterrassen, Klöstern und Burgen eingerahmt. Die Römer brachten vor 2000 Jahren Weinstöcke mit und seitdem wird hier Wein angebaut. Die Wachau wurde zusammen mit Melk und Krems ins Weltkulturerbe aufgenommen.

Eine Jause und ein Grüner Veltliner
Die Hauerjause ist der Klassiker im Winzerhof Rosenberger, dazu trinkt man natürlich einen Grünen Veltliner oder einen Riesling aus dem eigenen Anbau. Auf die Hauerjause gehören: Gekochtes Geselchtes, Bauernspeck, Kümmelbraten, Surbraten, verschiedene Aufstriche und Käsesorten fein garniert. Im Brotkorb liegen Wachauer Laberl, das ist ein typisches Gebäck aus der Region, das unbedingt zu jeder Jausenplatte gehört. Auf der Speisekarte wird noch die Mangalitza Spezialplatte angeboten, das ist eine gemischte Platte vom Mangalitzaschwein.

Rehsülzchen und Wildschweinleberkäse
Saisonal gibt es auch immer wieder verschiedene Köstlichkeiten: Der Saure Wildteller im Herbst besteht aus Wildblutwurst, Rehsülzchen, Wildschweinleberkäse, Wildwurst und gekochtem Hirschfleisch, dazu ist er mit Jungzwiebeln und Tomaten garniert. Auch verschiedene Aufstriche werden angeboten. Die Rosenberger sind stolz darauf, dass ihre Wildpastete bereits mehrmals bei der „Aufstrichkrone“ zur besten Österreichs gekürt wurde. Der Winzerhof Rosenberger hat eine Konzession und bietet auch warme Speisen an, wie zum Beispiel: Surschnitzel, gegrillte Putenstreifen, Schweinefilet, Fleischknödel, aber auch verschiede warme Wildgerichte sind immer im Sortiment mit dabei. Das gebackene Rehschnitzel oder den gegrillten Rehrücken sollte man unbedingt probieren.

Grüner Veltliner und Riesling
Grüner Veltliner und Riesling gelten als die Leitsorten der Weinregion Kremstal. Sie stehen für über 70 % der zur Prüfnummer eingereichten Weine. Deshalb wurde die Verkehrsbezeichnung Kremstal DAC auch für diese beiden Rebsorten eingerichtet. Der Wein, ein Grüner Veltlinger oder Riesling, muss – nach dem Weingesetz – reinsortig sein. Die Verkehrsbezeichnung Kremstal DAC dürfen nur Weine tragen, die aus Kremstaler Weingärten stammen und im Kremstal vinifiziert und abgefüllt wurden.

Von der Landwirtschaft zum Weingut
Seit 1812 steht der Name Rosenberger in Furth-Palt für die Erzeugung hochwertiger natürlicher Produkte. Der Familienbetrieb hat mit gemischter Landwirtschaft begonnen und sich dann nach und nach immer mehr auf Wein spezialisiert. Er ist einer der ältesten Traditionsbetriebe der Region und hat zahlreiche Spitzenlagen. Rund um den markanten Göttweiger Berg reifen ihre Trauben.

Der Winzerhof wird von der Familie geführt
Der Betrieb wird von Petra und Stefan Rosenberger gemeinsam geführt. Stefan Rosenberger hat in Krems die Wein- und Obstbauschule absolviert und anschließend im WIFI St. Pölten die Konzessionsprüfung erfolgreich abgeschlossen. Petra Rosenberger ist gelernte Restaurantfachfrau und Köchin, sie ergänzt mit ihrem Wissen perfekt den Betrieb.

Wein aus Spitzenlagen
Wichtig ist es, sich stetig weiter zu bilden und offen sein für Neues, um den Betrieb modern und auf Kurs zu halten. Die Zielsetzung von Petra und Stefan Rosenberger für die nächsten Jahre ist es, den Weinbaubetrieb zu vergrößern. Zur Zeit bewirtschaften sie auf rund zwölf Hektar Rebfläche zahlreiche Spitzenlagen, darunter Weingärten in den Toplagen Riede Steinbühel, Höhlgraben, Steinhagen, Hochrain, Steiner Point und Landwied. Die Hauptsorten sind Grüner Veltliner und Riesling im Weißweinbereich, bei den Rotweinen dominiert der Zweigelt. Überlegte Laubarbeit und gezieltes Ausdünnen garantieren die optimale Versorgung der Trauben am Stock. Nach der schonenden Verarbeitung der Trauben und der gezielten Gärung, wird der entstandene Wein in Flaschen abgefüllt. Nach der Gärung und Lagerung schmeckt der Grüne Veltliner fruchtig frisch bis elegant vollmundig und lässt keine Wünsche offen. Bei jedem Schluck schmeckt man die Traube - und die Sonne.

Auszeichnungen
Der Winzerhof Rosenberger hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Bei GOLD bei der AWC Vienna wurde der  Grüne Veltliner Kremstal DAC 2011, Ried Höhlgraben prämiert. GOLD gab es anlässlich der „China Sommelier Wine Challenge 2012“  für den Grünen Veltliner Kremstal und DAC Reserve 2011 für die Lage Ried Steinbühel.

Zwei Mal SILBER gab es bei der „China Sommelier Wine Challenge 2012“ für die Chardonnay Auslese 2011 und den Grünen Veltliner Kremstal DAC, 2011, Ried Höhlgraben.

Weinfrühling
Der Weinfrühling ist der beste Termin im Jahr, um den Grünen Veltliner zu kosten und um Wein für zu Hause einzukaufen und zu lagern. Der nächste Weinfrühling Kamptal-Kremstal-Traisental findet am 27. Und 28. April 2019 statt.

Fazit
Die Wachau bietet viel Kultur mit historischen Orten, Klöstern und Burgen. Der Höhepunkt jedoch sind die Produkte des Obst- und Weinanbaus. Der Grüne Veltliner und Riesling runden die Speisekarten perfekt ab. Die Marille ergänzt das Angebot als Marmelade, Likör und Schnaps. Über 100.000 Marillenbäume gedeihen in der Wachau – das sind überwiegend alte, besonders geschmackvolle Sorten. Ein Besuch lohnt sich vor allem bei der Marillenblüte im März/ April oder zur Marillenernte im Juli, wo man dann bei den Marillenfesten in Spitz und Krems sowie in allen Betrieben der Region die berühmten Wachauer Marillenknödel auf den Tisch bekommt.

Kontakt
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Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.