100 Jahre Salzburger Festspiele

100 Jahre Salzburger Festspiele - die ganze Stadt ist Bühne - (c) Salzburg Tourismus

Salzburg, die „Weltstadt der schönen Künste“, ist immer eine Reise wert. Während der Festspielzeit spürt man die besondere Atmosphäre und die Tradition in der Stadt und man kann dabei auch noch neben der Kunst und Kultur die Salzburger Schmankerln genießen.

Die Salzburger Festspiele sind das weltweit bedeutendste Festival für Oper, Musik und Schauspiel. Im Sommer 2020 feiern die Festspiele ihren 100. Geburtstag mit beeindruckenden Inszenierungen und vielen Festivitäten. Diese beginnen bereits im Frühjahr mit der Landesausstellung „Großes Welttheater“ im Salzburg Museum. Die Musik- und Festspielstadt Salzburg feiert die schönen Künste aber nicht nur während der Sommerzeit. In Salzburg wurde die erste Oper nördlich der Alpen aufgeführt und auch die Salzburger Hofmusik war bekannt. Anna Netrebko, die weltbekannte österreich-russische Opernsängerin, hat in Salzburg ihre internationale Karriere gestartet.

Salzburg wird zur Bühne
„Die ganze Stadt ist Bühne“ – so erklärten die Gründerväter der Salzburger Festspiele – Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauß – ihr Vorhaben vor hundert Jahren. Ihr Wunsch ging in Erfüllung: Mittlerweile zählen die Salzburger Festspiele zu den bedeutendsten Festivals der Künste weltweit.
Zum 100. Geburtstag feiern die Salzburger Festspiele – mit 222 Aufführungen in 44 Tagen an 15 Spielstätten. Zu den Opern-Höhepunkten zählen neben Mozarts „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“; von Strauss, „Elektra“ und auch Mussorgskis „Boris Godunow“. Eine herausragende Aufführung wird Puccinis „Tosca“ mit Anna Netrebko sein.

Der Jedermann
Das Schauspiel „Jedermann“ steht wie immer im Zentrum der Festspiele. Es ist ein absolutes Erlebnis, an einem lauen Sommerabend auf dem Domplatz zu sitzen und dem Schauspiel zu folgen, das vor dem Dom aufgeführt wird. Die in Mainz geborene Schauspielerin Caroline Peters ist die neue Buhlschaft und der österreichische Theater- und Filmschauspieler Tobias Moretti spielt den Jedermann. Christoph Franken, ein deutscher Schauspieler, spielte 2015 und 2016 den Teufel „Jedermann“ unter der Regie von Julian Crouch und Brian Mertes. Seit 2017 tritt er in der Neuinszenierung von Michael Sturminger als Mammon auf. In diesem Jahr gibt es am 22. August 2020 einen großen „Jedermann-Tag“, denn der Jedermann wurde am 22. August 1920 uraufgeführt. Das Datum ist auch gleich die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele. Zusätzlich gibt es eine außergewöhnliche „Jedermann“-Lesung in der Felsenreitschule, eine Festvorstellung am Domplatz und ein Festbankett mit einer riesigen „Jedermann“-Tafel in den Straßen und auf den Plätzen des Festspielbezirks.

Konzerte zu den Festspielen
Das Konzertprogramm umfasst 91 Veranstaltungen und setzt unter anderem einen thematischen Schwerpunkt auf Ludwig van Beethoven, der 2020 seinen 250. Geburtstag gefeiert hätte. Die Ouverture Spirituelle, die seit 2012 die Auftaktwoche der Festspiele bildet, steht 2020 unter dem Titel „Pax“ – Friede – und bezieht sich damit auf die Ursprungsidee der Festspielgründer: ein Friedensprojekt in Salzburg zu inszenieren.

Landesausstellung 2020
Mit der Landesausstellung „Großes Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele“ widmet sich das Salzburg Museum in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen dem weltweit bedeutendsten Musikfestival, seiner Geschichte und Entwicklung bis zur Gegenwart und gibt auch Ausblicke in die Zukunft. Die Ausstellung zeigt auf 1.800 m² neben der Chronologie der Festspiele auch Dokumente, Fotos, Geschichten, Kostüme und Requisiten aus Inszenierungen der vergangenen hundert Jahre. Sie ist als „Bühnenstück“ im Museum angelegt und folgt damit der Überzeugung Max Reinhardts, dass sich ein Theaterstück letztlich erst im intensiven Austausch mit seinem Publikum erfüllen kann. Die Bühne in der Ausstellung wird auch tatsächlich bespielt.

Osterfestspiele Salzburg 2020
Zehn Tage dauern die 1967 von Star-Dirigent Herbert von Karajan gegründeten Osterfestspiele, die als das elitärste und exklusivste Festival gelten und jeweils eine Oper sowie mehrere Konzerte umfassen. 2013 hat die Sächsische Staatskapelle Dresden die Berliner Philharmoniker als Festspielorchester abgelöst, die künstlerische Leitung hat Christian Thielemann. 2020 kommt Verdis Don Carlo in einer besonderen, vieraktigen Fassung, inszeniert von Vera Nemirova, zur Aufführung. Grandios die Besetzung der Oper, unter anderem mit Anja Harteros als Elisabetta, Yusif Eyvazov als Don Carlo und Ildar Abdrazakov als Filippo II. Außerdem steht die Uraufführung von Sofia Gubaidulinas Auftragswerk Der Zorn Gottes auf dem Programm. Der Herbert-von-Karajan-Preis wird 2020 der Ausnahme-Violinistin Janine Jansen überreicht, die Beethovens Violinkonzert spielt.

Salzburger Festspiele Pfingsten 2020
Intendantin der Salzburger Festspiele Pfingsten, Cecilia Bartoli, stellt die französische Opernsängerin, Pianistin und Komponistin Pauline Viardot-García (1821 – 1910) in den Mittelpunkt der Salzburger Festspiele Pfingsten 2020, die den Titel: „Die Farbe der Zeit“ tragen. Pauline Viardot-García steht sinnbildlich für zahlreichen Frauen, die im 19. Jahrhunderts als Primadonnen und Musen die Musikgeschichte mitprägten. Im Zentrum der Salzburger Festspiele Pfingsten steht Gaetano Donizettis Opera buffa „Don Pasquale“ in einer Neuinszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier. Cecilia Bartoli übernimmt darin die Rolle der Norina, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Pauline Viardot gesungen wurde. Das Programm umfasst zudem Konzerte, eine Liedermatinée und Hector Berlioz‘ Ballettoper Orphée: Pauline Viardot-García stand 138 Mal als erster weiblicher Orphée in Frankreich auf der Bühne. In Salzburg übernimmt diese Rolle die französische Opernsängerin Marianne Crebassa.

Kontakt
Salzburg Tourismus www.salzburg.info
Salzburger Festspiel www.salzburgerfestspiele.at, www.salzburgfestvival.at
Landesausstellung, Salzburg Museum www.salzburgmuseum.at
Osterfestspiele Salzburg www.osterfestspiele-salzburg.at
Salzburger Festspiele Pfingsten www.salzburgerfestspiele.at

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.