Die besten Weine Niederösterreichs zu Besuch in München

Geografischen und klimatischen Besonderheiten, spezifisches Terroir und Weinstile, begeistert die niederösterreichische Weinwelt mit ihren 8 Regionen Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram, Weinviertel, Carnutum und Thermenregion, durch großen Fasettenreichtum - (c) Marianne Riermeier

Ein weinreicher Nachmittag mit den Siegern der Landesweinprämierung Niederösterreich 2021 in der Orangerie des Schlosses Nymphenburg, ein stilvoller Rahmen mit romantischen Ausblicken für die Besten der Besten.

Zu Verkosten gab es über 40 der prämierten Weine aus Österreichs größtem Weinanbaugebiet. Durch die geografischen und klimatischen Besonderheiten, spezifisches Terroir und Weinstile, begeistert die niederösterreichische Weinwelt mit ihren 8 Regionen Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram, Weinviertel, Carnutum und Thermenregion, durch großen Fasettenreichtum.

Zur Landesweinprämierung 2021 wurden 6035 Weine von 925 Winzern eingereicht. 1645 Weine erreichten die Gold-Auszeichnung, davon kamen 165 ins Finale und daraus wurden 18 Weine  zu den Landessiegern auserkoren. Der Anteil junger Winzer war in diesem Jahr mit 8 von 18 besonders hoch.

Jung, spritzig, frisch, fruchtig, gehaltvoll für Liebhaber junger Weine – so mögen sie meist ihren Wein,  die Österreicher – ist das Weinland NÖ eine wahre Fundgrube: hohe Qualität und faire Preise!

Meine Favoriten:
Kategorie Veltliner Klassisch
Zwei Grüne Veltliner, die bei mir sofort großen Appetit auf ein Wiener Schnitzel, genossen in einem Wiener Schanigarten an einem lauen Sommerabend erweckten, mit dem typischen Pfefferl, Apfel und Zitrusnoten und einem Hauch von Kräutern  der „Grüne Veltliner vom Löss 2020“, kommen vom Weingut Magerl aus Fels, Wagram und aus dem Weinviertel, „Grüner Veltliner DAC 2020“, vom Weingut Zöchmann, Roseldorf.

Begeistert hat mich auch der „Wein aus den Händen und dem Geist einer Frau“, wie Irmi Stich ihre Leidenschaft zum Weinbau bezeichnet. Beim „Grünen Veltliner Ried Biri 2020“, schmeckt man eine große Harmonie von Frucht, Würze und Säure, er ist elegant mit knackigem Finish. Weingut Stich-Gaismayer, aus Bad Pirawarth, Weinviertel.

Kategorie Grüner Veltliner Gehaltvoll (mindestens 13%Alkohol)
In der gehaltvollen Veltliner Kategorie trafen der Landessieger vom Weingut Schneider, Röschitz, Weinviertel, der saftige „Grüner Veltliner Ried Galgenberg 2020“ mit dem Duft nach reifer Birne, am Gaumen mineralisch, mit  langem fruchtigem Abgang und ebenfalls aus Röschitz  der „Grüner Veltliner Ried Himmelreich 2020“,  in der Nase tropische Früchte, Honigmelone, am Gaumen noch dazu Blüten, Pfeffer, Mineralien von einem der Finalisten, dem  Weingut Ruttenstock meinen Weingeschmack am besten.

Kategorie Chardonnay
Überraschung für mich waren die 4 Chardonays, 3 Finalisten und ein Landessieger, die ohne die fette Cremigkeit und mit Holz überfrachtet, mit Leichtigkeit und Eleganz überzeugten.

Aus dem Kremstal von den Winzern Krems, Weinmanufaktur Krems kommt der „Chardonay 2020“ mit feinen exotischen Fruchtnoten wie Ananas und Bananen, zartem Gebäckduft und fast kühlem Ausklang. Idealer Speisenbegleiter zu Fischgerichten in cremigen Saucen, Krabbencocktail oder Spargel.

Der „Chardonay Classic 2020“ vom Weingut Wimmer aus Fels am Wagram erinnert an einen klassischen Burgunder mit harmonischer Zucker-Säure –Balance  und lang anhaltenden feinen Fruchtnoten am Gaumen. Ich würde ihn gerne trinken zu leichten Fleischgerichten aus hellem Fleisch, Geflügel,  klassisch zum Fisch, zu Risotto aber auch ganz ohne Speisen.

Als „Allrounder“, der überall gut passt, wird der „Chardonay Nussberg 2020“ vom Winzer selbst  beschrieben. Ein fruchtig, duftiger Genuss mit zartem Südfrüchte Aroma vom Weingut Bannert, Obermarkersdorf Weinviertel.

Die drei Chardonays mit der Auszeichnung Finalist bewegen sich im Preissegment zwischen 7,00 und 8,00 EUR

Zum Landessieger wurde der  „Chardonay O.T. Reserve2019“ vom Weingut Fink & Kotzian,  Gauderndorf  im Weinviertel prämiert. Der einzige Chardonay, der im Holz ausgebaut wurde, 1/3 neue und 1/3 gebrauchte Weidlinger Eiche in 300 l und 228 l Fässern sowie 1/3 Stahltank.

Kategorie Weißburgunder
Zum Landessieger in dieser Kategorie wurde der „Pinot blanc 2019“ vom Weingut Pennerstorfer, Ottenthal im Anbaugebiet Wagram, einem kleinen Familienbetrieb gekürt - und er ist auch mein Favorit. Aromen von Pfirsich und frischen Mandeln, sehr feine Säure und zarte Fruchtsüße verbinden sich zu einem vollmundigen Genuss für Zunge und Gaumen. Und der Pres von 4,60 € ist kaum zu glauben.

Kategorie Zweigelt Reserve
Aus dem großen Holzfass  kommt mein erster Rotweinfavorit der „Zweigelt Tradition 2019“ vom Weingut Eitzinger aus Langenlois, Kamptal. Ein eleganter Wein, mit weichen Taninen und wunderbarem Duft nach dunklen Kirschen.

Ebenfalls aus dem Kamptal, gekürt zum Landessieger der „Zweigelt Reserve 2018“ vom Weingut Haimerl, Gobelsburg. Seine vielfältigen Aromen von weihnachtlichen Gewürzen, Amarenakirschen, zarten Rauchnoten und kompakten Tanninen, begeistern und lassen trotz des warmen Sommernachmittags Bilder von gemütlichen Winterabenden mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin aufleben.  

Kategorie Blauer Burgunder/ Sankt Laurent
Von der Riede Süßberg, der ältesten dokumentierten Lage des Weingutes Müller in Krusstetten, und wohl auch eine der ältesten in der Wachau, Reben werden dort seit dem Jahre 893 n.Chr. angepflanzt, stammen die Trauben für den „Pinot Noir Ried Süßenberg Reserve Wachau 2019“.  Piment, Gewürznelke, Veilchen, Holunderbeere vereinigen sich zu einem frischen, tiefgründigen Duft und Geschmack.

Mein Favorit der autochtonen Rebsorte Sankt Laurent kommt aus dem Traditionsweingut Hartl, Oberwaltersdorf, Thermenregion, welches bereits in der siebten Generation Weinbau betreibt. Seine Rotweine beschreibt Winzers Heinrich Hartl III als kräftig und elegant. Der als nachhaltig zertifizierte Finalist „Sankt Laurent Reserve 2018“ mit einem frischen Duft nach Schwarzer Johannisbeere, Brommbeere, Wacholder und weißem Pfeffer macht Trinklust.

Über den Autor*Innen

Marianne Riermeier

Marianne Riermeier, geboren in der Oberpfalz, zuhause in München und von den Wurzeln und im Herzen Fränkin.

In ihrer langjährigen Tätigkeit beim Bayerischen Fernsehen als Redakteurin hat sie als Autorin und auch als Regisseurin verschiedene Filme und Serien zu den Themen Kulinarisches und Kochen, Reisen oder zeitgeistige Themen gestaltet.

Sie ist Autorin mehrerer Bücher und für ihre Kochbücher "Zu Tisch mit großen Denkern" - eine kulinarische Reise durch 2800 Jahren Philosophiegeschichte“ und  "Das Philosophische Kochbuch" hat sie die Rezepte entwickelt.