Domaine du Comte de Thun

Große Weine zu trinken macht Freude, große Weine zu machen ist eine echte Herausforderung!

Und diese reizte den Münchner Geschäftsmann und Weinliebhaber Graf Ferdinand von Thun und Hohenstein.

 

Wie alles begann ...

1999 bekam Graf von Thun und Hohenstein das romantische Château de Frausseilles im Südwesten Frankreichs zum Kauf angeboten. Er verliebte sich in das leicht morbide Weingut unweit der mittelalterlichen Stadt Albi (Weltkulturerbe), etwa 80 Kilometer nordöstlich von Toulouse entfernt, und ließ es stilvoll renovieren. Die 27 Hektar Rebfläche, die zu seinem neu erworbenen Besitz gehören, reizten den Weinliebhaber besonders. Um sicher zu gehen, welche Rebsorten für dieses Terroir optimal sind, zog er Dott. Riccardo Cotarella, den international geschätzten italienischen Önologen zurate. Der stellte – sehr zur Freude des Grafen – fest, dass in diesem Hügelland entlang des Flüsschens der Tarn, die Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Syrah optimale Bedingungen vorfinden.

Natürlich war dem Grafen bewusst, dass die AOC Gaillac – im Schatten von Languedoc und Bordeaux – keinen internationalen Ruf hat! Gerade das aber war und ist für ihn die Herausforderung. Wenn man nämlich ein wenig nachforscht, erfährt man, dass in diesem Gebiet schon vor Beginn unserer Zeitrechnung Wein angebaut wurde. Im Mittelalter hatten die Weine entlang der Tarn einen beachtlichen Ruf und das Château de Frausseilles war für die noble Pariser Gesellschaft ein begehrtes Weingut. Heute steht das ehemals so geschätzte Gebiet im Schatten von Bordeaux und Languedoc. Da Ferdinand von Thun sein Augenmerk auf die internationalen Rebsorten legte und die autochthonen Rebsorten Braucol und Duras aus seinen Weinbergen verbannte, wurde ihm das AOC-Siegel entzogen.

Kein Problem für den Grafen, da der Stil seiner Weine sich ohnehin deutlich von den üblichen Weinen der Region unterscheidet. Das ist jedoch der Grund, weshalb seine Weine heute die Bezeichnung: „Vin de pays des Côtes du Tarn“ tragen. Weinkundige werden sich bei diesen Klassifizierungsquerelen an den italienischen Kultwein Sassicaia erinnern. Marchese Mario Incisa della Rocchetta war es, der als Erster Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc in Bolgheri pflanzte und so zum Vorreiter für eine neue Weinrichtung wurde, die sich gegen Einengungen durch regionale gesetzliche Bestimmungen stellte. Bis heute ist Sassicaia ein großes Vorbild für Comte de Thun! Mittlerweile bringt auch sein Merlot „La Maze“ Weinkenner bei Blindverkostungen zum Staunen – selbst im direkten Vergleich mit großen internationalen Merlots.

Sehr spannend präsentiert sich auch La Tarabelle mit den typischen würzigen Noten der Syrahtraube, Pfeffer, roten Früchten, Wacholder und Lebkuchengewürzen. Der körperreiche Rotwein begeistert mit seinem reichhaltigen Bouquet und seiner Tiefe, die das Terroir widerspiegeln. Die Tannine sind harmonisch eingebunden und die feinen Noten des Barriques untermalen elegant die typisch kräftigen Aromen der Rebsorte.

Vinifikation:

Die Trauben vergären in temperaturgesteuerten Edelstahltanks auf der Maische. Der Gärverlauf wird analytisch und sensorisch kontrolliert. Die Dauer der Mazeration vor und nach der alkoholischen Gärung ist abhängig vom Jahr. Die malolaktische Gärung und der Ausbau der Weine erfolgen in hochwertigen Barrique-Fässern aus französischer Eiche der besten Tonnellerien der Region Bordeaux. Anschließend reifen die Weine mindestens 18 Monate in Barriques und weitere 12 Monate auf der Flasche, bevor sie in den Verkauf kommen.

Technische Details:

Rebsorte: 100 % Syrah
Lage: Toplage Plateau Cordais
Bodenbeschaffenheit: Lehm-Kalkböden
Höhe: 280 bis 300 m ü. d. M.
Jahr der Anpflanzung: 1973
Pflanzendichte: 3750 Rebenstöcke/Hektar

Über den Autor*Innen

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