Was für ein herrliches Gefühl: unter einem Sonnenschirm an der Tschangelair-Alm zu sitzen und einen Zwetschgenkuchen genießen. Die Ruetz rauscht vorbei, hin und wieder hört man die Hühner gackern und die Gänse schnattern. Dazu der Blick auf die Bergwelt – das ist einfach entspannend. Für Erfrischung an dem sonnigen Tag sorgt die selbstgemachte Limonade mit Minze und Zitrone. Kaum angekommen im Hoferwirt in Neustift im Stubaital, geht es gleich mit der Stubaicard kostenlos mit dem Bus zur Tschangelair Alm, um sich dort verwöhnen zu lassen.
Am Abend im Hoferwirt gibt es ein Salatbüffet. Die Suppe, die anschließend serviert wird, ist eine Rehbock Consommè mit Kürbis-Griesnockerln. Eine Kartoffel-Pilzroulade mit Trüffelmousseline folgt. Der Hauptgang ist ein gebackenes Schnitzel vom Tschangair-Almschwein mit Petersilienkartoffeln, Zitrone und Preiselbeeren. Ein grüner Veltliner passt gut dazu. Schokoladenmousse mit Birnen und Granola runden das Menü ab. Als Absacker an der Bar gibt es dann noch einen Marillenschnaps.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen ruft der Gletscher. Mit dem kostenlosen Bus geht es bis zur Talstation der Seilbahn. Schade: Der obere Teil der Seilbahn ist wegen Revisionsarbeiten geschlossen. Also geht es nicht in Eis und Schnee, sondern mit dem Bus zur Station Grawa Wasserfall an der Grawa-Alm. Der Wasserfall ist beeindruckend: Er ist mit 85 Metern der breiteste Wasserfall der Ostalpen und wurde zum Naturdenkmal erklärt. Seine 180 Meter Fallhöhe hat viele Kaskaden, dadurch wird das Wasser zerstäubt und das Sonnenlicht bricht sich in den winzigen Tropfen. Direkt unterhalb laden Holzliegen wunderbar zum Entspannen ein. Doch der „Wilde Wasser Weg“ lockt. Auf dem Weg geht es an der Ruetz im Wald entlang leicht bergab. Stoamandln säumen die Geröllbänke der Ruetz. Natürlich lässt man sich nicht lange lumpen und sucht auch ein paar flache Steine, um ein paar Stoamandln zu bauen. Etwa eine knappe Stunde geht es gemütlich bergab bis zur Tschangelair Alm. Eine kurze Pause ist angesagt. Mit dem Bus geht es anschließend nach Neustift zurück. In der Pfarrkirche wird noch der Altar der Spitzwald-Madonna besucht und danach gibt es einen Cappuccino im Café Anny. Anschließend werden die Wandermuskeln in der Sauna im Hoferwirt wieder fit gemacht. Der Abend ist wieder sehr genussvoll. Der Start ist Räucherforellenmousse mit Gurke und Kurkuma. Eine Kürbis-Ingwersuppe folgt mit Blätterteiggebäck. Fisch und Chips vom Süßwasserfisch mit Paprika, Erbsen und Zitrone. Die Fleischvariante ist ein geschmortes Paprika-Hendl mit Bohnen und Reis. Der hausgemachte Topfenknödel mit Joghurt und Eis ist der Abschluss.
Am nächsten Tag geht es mit dem Bus zur Schlick 2000. Die Seilbahn bringt einen zur Bergstation am Kreuzjoch. Von dort geht es nur ein paar Meter hinauf und dann zieht sich der Panoramaweg fast eben dahin. Es gibt viele interessante Sitzmöglichkeiten am Weg, zum Beispiel eine Herzbank oder eine Hollywood-Schaukel. Der Blick von der Aussichtsplattform auf das Stubaital mit Fulpmes ist beeindruckend. Eine Dohle schaut sich neugierig von einem Felsen die Wanderer an. Zurück an der Bergstation Kreuzjoch stehen viele Liegestühle. Hier kann man sich ausruhen und die zerklüfteten Kalkkögel bestaunen. Eine Speckknödelsuppe bringt verbrauchte Energien zurück. Mit dem Bus geht es dann wieder nach Neustift zurück.
In der Zwischensaison sind die Bus- und Seilbahnfahrten mit der Stubaicard kostenlos. Man darf jeden Tag eine Seilbahn einmal fahren.
Weitere Informationen
www.stubai.at - www.tirol.at
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.