Ländliche Idylle in Lakonien abseits der Touristenströme

Blick auf die großzügige Anlage des Hotel Kinsterna - (c) Hotel Kinsterna

Die etwas weitere Anreise vom Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos oder Kalamata zum Hotel Kinsterna lohnt sich unbedingt, um einen außergewöhnlichen Griechenlandurlaub zu verbringen. Vor der einmaligen Kulisse des mächtigen Felsenkolosses von Monemvasia liegt eingebettet in ein sieben Hektar großes Grundstück das Hotel Kinsterna. Es ist mit Sicherheit ein ganz besonderer Ort. Fern ab von der Großstadt und Citygetöse, von Lärm und lautem Trubel fügt sich Kinsterna, das ländliche Herrenhaus, in grüne fruchtbare Oliven- und Orangenhaine. Gepflegte Gemüsegärten und Weinreben vermitteln das Bild von Fruchtbarkeit, die den Quellen zu verdanken sind, die seit je her aus den Bergen ihr Wasser spenden. Ein großes Bassin im Hoteleingang bildet auch das Herzstück des Hotels. Als  alte Zisterne, was auf griechisch Kinsterna heißt, gab sie dem Hotel den Namen und symbolisiert die Bedeutung des Wassers, das Leben erst möglich macht.

Das Hotel, einst ein zerfallener Landsitz aus byzantinischer Zeit wurde über vier Jahre saniert und restauriert, um ihn authentisch wiederherzustellen. So entstand aus einer Ruine ein exklusives 5 Sterne -Traumhotel mit griechischem Ambiente und stilvoller und eleganter Ausstattung der 50 Zimmer. Wir beziehen eine großzügige Suite, deren Einrichtung die Geschichte des Hauses widerspiegelt. Sogar ein offener Kamin mit einer Couchecke trifft den griechischen Stil dieser Region genau. Der weite Blick ins Land und ein kleiner Balkon, umrankt von blühenden Passionsblumen verleiht dem Ganzen eine charmante Note. Und wir spüren bereits, dass die Uhren hier anders gehen und wir den Alltagsstress hinter uns lassen können.

Frische Produkte aus dem Garten
So relaxed und in aller Ruhe begeben wir uns zum viel gerühmten griechisches Frühstück auf die Terrasse. Liebevoll dekoriert und auf handgestickten und geklöppelten Tischdecken platziert, ist die Auswahl groß, aber nie in Überfülle, dafür regional. Beim frischen Obst aus dem Garten, selbstgemachten Marmeladen, fein abgeschmecktem Kompott und frisch gepressten Orangensaft schmecken wir die köstliche Reife der Früchte. Der Honig von den eigenen Imkern, Quark und frischer Yoghurt mit Nüssen und die große Auswahl an homemade Kuchen und Muffins wecken unseren Appetit. Echt griechisch sind auch die gedünsteten Zucchini und Auberginen, die geernteten Oliven aus dem Garten, der würzige Bergkäse und die pikante Salami, die zu den selbstgebackenen Sesamringen schmecken. Deftige Pasteten und Eierspeisen mit Fetakäse und Tomaten runden das umfangreiche Frühstück ab.

Die Vielfalt der morgendlichen Mahlzeit beschreibt die Liebe zu den regionalen Produkten, die hier buchstäblich vor der Haustüre gedeihen. „Gastfreundschaft ist uns sehr wichtig und findet vor allem in der liebevollen Zubereitung der Mahlzeiten ihren Ausdruck“, erklärt Ismini Papadaki, die Hotel Managerin. Ohne Zwang und Stress werden wir eingeladen zu den unterschiedlichen Aktivitäten, die das Hotel zu bieten hat. Pferdefreunde können einen Ausritt durch die Gärten des Geländes unternehmen oder die sieben km lange Strecke mit dem Fahrrad nach Monemvasia und ans Meer fahren. Auf einer gemütlichen Wanderung durch die Weinberge zu einer ehemaligen Festung aus der Hellenistischen Periode (250 v. Chr.) genießt man die Natur und die eindrucksvolle Landschaft.

Programm für Aktivitäten
Auf dem Programm stehen außerdem Weinverkostungen von den hauseigenen Trauben. Auf einem Rundgang mit dem Küchenchef George Hapsas kann man Gemüse, Früchte und Kräuter für die Abendmahlzeit auswählen. Und je nach Jahreszeit sind die Hausgäste dabei, wenn Ende August bis Ende September die Weinlese stattfindet und das traditionelle Stampfen der Trauben mit griechischer Musik begleitet und gefeiert wird. Im Oktober, vierzehn Tage nach dem Traubenpressen wird der Tsipouro in originalen osmanischen Destillierkolben von 1890 produziert. Das ist ein Tresterbrand, der mit Anis verfeinert gerne als Digestif getrunken wird. Ende des Jahres findet auch die Ölivenölproduktion statt. Wir entscheiden uns für das Brotbacken und sehen zu wie der Teig geknetet und Oregano, Oliven oder Weinbeeren dazugegeben werden. Danach bekommt der Laib seine appetitliche runde Form und wird mit einem langen Holzschieber in den Backofen befördert. Knusprig und frisch kommt er dann auf den Tisch.

Auch die Umgebung von Kinsterna ist einen Ausflug wert. Wir bummeln zum Felsenstädtchen Monemvasia. Bei einem Cappuccino in einem der netten Cafés blicken wir auf das Meer und freuen uns über die kleinen erstandenen Souvenirs, die es in den vielen Boutiquen und Läden zu kaufen gibt. Für Badehungrige lädt der groß angelegte Hotelpool zum Schwimmen ein. In Pori und Plytra gibt es weite Sandstrände und Badegelegenheit. Nur in 45 Autominuten erreichen wir die einzigartige Insel Elafonissos, ein Naturparadies, wie es nur wenige mehr gibt.  Nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre landen wir auf dem Eiland, das an der südöstlichen Spitze des Peloponnes liegt. Dort locken weißer Sand und türkisfarbenes Wasser. In kleinen Fischerdörfern serviert man uns frische Meeresspezialitäten und genießen unseren Ausflug. Eine besondere Attraktion bietet auch eine Fahrt mit dem Boot des Hotels nach Ntamos zu einem abgelegenen Strand mit smaragdgrünem Wasser.

Wellness mit allen Sinnen
Im großzügig angelegten SPA-Bereich empfängt uns Panos. Das Treatment beginnt mit einem wohlriechenden Körperpeeling aus Honig, Zimt und Olivenöl. Die Gesichtsmassage mit Extrakten von Grapefruit, Kräutern und Olivenöl duftet fein und schmeichelt der Haut. Nach er 90 minütigen Massage geht es in den Whirlpool dann auf die Hängematte mit Blick aufs Meer. Diese wohltuende Behandlung regeneriert, weckt die Lebensgeister und wir können entspannt den griechischen Abend mit Kerzenlicht auf der Restaurantterrasse genießen.

Chefkoch George Haspas zaubert einen köstlichen Erbsensalat mit Kräutern, einen Oktopus mit pikanter Paprika- Tomatensoße und zur Krönung serviert er einen raffinierten Orangenkuchen mit Eiscreme zauberhaft dekoriert. Wir genießen den milden Abend und gönnen uns noch ein Gläschen Malvasia. Der hausgemachte Süßwein harmoniert zum Abschluss bestens zu den Speisen und rundet den Sommertag Tag perfekt ab.

Über den Autor*Innen

Eva-Maria Mayring

Nach dem Studium der Kunstgeschichte arbeitete die Münchnerin als Redakteurin bei der Passauer Neuen Presse und Münchner Merkur. Seit 2000 schreibt die inzwischen freie Journalistin vor allem für die Reiseseiten in Magazinen und Zeitungen. Besonders großen Spaß macht es ihr, für ausgefallene Geschichten in fremden Ländern zu recherchieren und dabei auch deren kulinarischen Köstlichkeiten kennenzulernen. Egal ob Bayern, Kärnten oder Canada Natur, Kunst und Genuss stehen ganz oben auf ihrer Liste. Und nach ihrem Studienjahr in Edinburgh hat sie ihre Liebe für Großbritannien entdeckt.