Der Titel des Kreuzfahrtkrimis Moffenkind kommt von dem Schimpfwort „Moffen", das man in Holland schon seit dem 16. Jahrhundert für die Deutschen verwendet. Als „moffengriet“ oder „moffenmeid“ wurden die Holländerinnen während der deutschen Besatzung genannt, die sich mit deutschen Soldaten einließen, übersetzt wäre das in etwa "deutsche Hure".
Eine Kreuzfahrt in die Vergangenheit
Der Kreuzfahrtkrimi spielt auf dem AIDAprima Kreuzfahrtschiff, das in einer Woche von Hamburg, Southampton, Le Havre, Zeebrügge und Rotterdam wieder nach Hamburg fährt. Jörg Böhm wurde exklusiv für dieses Schiff von der Reederei beauftragt, einen Krimi zu schreiben. Er wollte nicht auf der Aida morden, um den Kreuzfahrttourismus nicht negativ zu beeinflussen. Alle Morde passieren an Land. Sterben durch Verhungern kann man auf der auch Aida nicht, denn es gibt immer etwas zu essen. Er hat auf dem Kreuzfahrtschiff Aida schon häufig aus seinen Büchern gelesen. „Die Leute können ja kaum weglaufen auf dem Schiff“, sagt Jörg Böhm lachend.
Sein Krimi erinnert an Agatha Christies „Mord im Orient-Express", der nach mehr als 80 Jahren eine Art Renaissance erfährt. Nur ist dieses Mal das Wasser der Schauplatz, wo der Klassiker wieder aufersteht.
Eine verbotene Liebe
Eine verbotene Liebe, eine Kreuzfahrt in die Vergangenheit, ein düsteres Geheimnis – mit tödlichen Folgen bis in die Gegenwart. „Southhampton war das erste Ziel dieser Reise, einer Reise ohne Wiederkehr. Zumindest für einige Passagiere der Star of Ocean. Mit an Bord ist die 89 Jahre alte Wilhelmina Nissen, die von ihrer Familie zu dieser Reise eingeladen wurde. Den 90. Geburtstag von Wilhelmina Nissen, der Matriarchin der Familie und Chefin der Hamburger Kaffeerösterei Nissen & Brook, soll gemeinsam mit ihrem Sohn Karl, Nichte Charlotte und Großnichte Eva gefeiert werden. Wilhelmine hütet ein Geheimnis, das weit zurück reicht bis in die Kriegswirren von 1942. Damals verliebte sich eine junge Niederländerin in den Feind, einen deutschen Wehrmachtssoldaten. Bei dieser Kreuzfahrt will Wilhelmina endlich die Wahrheit über ihre Vergangenheit erzählen. Vor über 70 Jahren hat sie eine Person, die ihr sehr nahestand, aus Eigennutz verraten. Wer ist diese Person? Welches grausame Geheimnis will Wilhelmina lüften? Eva Bredin begleitet ihre Großtante Wilhelmina in eine Reise in ihre eigene Vergangenheit. Denn auch sie ist einem Geheimnis auf der Spur, das mit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Freundin Sanne vor zwanzig Jahren zu tun hat. Die Familie startet zu einer Reise, die sie alle nicht vergessen werden. Als dann auch noch ausgerechnet die zwei Passagiere während der Kreuzfahrt ermordet werden, die Eva der Wahrheit ein großes Stück näherbringen sollten, erkennt sie zu spät, dass eine grausame Vergangenheit endlich ihren Tribut zollen will. Die tödlichen Folgen reichen bis in die Gegenwart für einige mit einer Reise ohne Wiederkehr. Der erste Seetag nach Southampton beginnt noch ganz ruhig. Im Hintergrund plant ein unbekannter Mörder seinen Rachefeldzug. Morden ist wie Fahrradfahren, wenn man es einmal gelernt hat, kann man es immer wieder. Heute ist ein schöner Tag zum Sterben, das Leben kann man austricksen, den Tod nicht. In Zeebrügge, der Kaufmannsstadt, muss der Mörder Geduld üben und den richtigen Moment abwarten, denn der Mord sollte wie ein Unfall aussehen. Nicht nur Wilhelmina verbirgt etwas, auch andere haben ihre kleinen und großen Geheimnisse. „Moffenkind“ ist ein mörderischer Kreuzfahrtkrimi voller Geheimnisse und mit einer Aufklärung, die man nicht erwartet. „Bei mir sterben nur Menschen, keine Tiere. Ich morde gerne – in Büchern“, klärt Jörg Böhm auf.
Lebenslauf Jörg Böhm
Jörg Böhm ist der Geburtsname des Journalisten Jörg Henn. Er wurde 1979 in Neuwied geboren und ist im Westerwald aufgewachsen. Er studierte Journalistik, Soziologie und Philosophie auf Magister und war unter anderem war er Chef vom Dienst bei der Allgemeinen Zeitung in Windhoek, Namibia. Zurück in Deutschland erschien 2013 sein erster Kriminalroman „Und nie sollst du vergessen sein“ mit der dänisch-stämmigen Ermittlerin Emma Hansen. Jörg Böhm hat 2014 seinen sicheren Job als Pressesprecher bei einer großen deutschen Versicherung aufgegeben und ist seitdem hauptberuflicher Krimi-Autor. Er lebt in der Lüneburger Heide. Jörg Böhm ist so sympathisch, ihm traut man eigentlich keine Morde zu, doch in Puncto Krimi hat er es faustdick hinter den Ohren.
Im Frühjahr 2014 erhielt Jörg Böhm den Krimi-Award "Black Hat" als bester Nachwuchsautor 2013 für seinen ersten Landhaus-Krimi "Und nie sollst du vergessen sein". Sein Wein-Krimi "Und die Schuld trägt deinen Namen" ist von den Nutzern des größten deutschen Buchportals LovelyBooks zum besten Krimi 2014 gewählt worden.
ReiseTravel Fact: Im Kreuzfahrt-Krimi „Moffenkind“ von Jörg Böhm Förg bekommt der Leser Eindrücke über Kreuzfahrten in der Gegenwart und gleichzeitig beschreibt Jörg Böhm eine Reise in die Vergangenheit mit düsteren Geheimnissen.
Moffenkind von Jörg Böhm, Der kleine Buch Verlag, ISBN: 978-3-7650-8808-7, www.derkleinebuchverlag.de, www.jörgböhm.com
Das Buch kostet im Buchhandel 14,90 Euro.
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.