Kunst und Kaffee in Salzburg

Kunst und Kaffee in Salzburg - Die traditionellen österreichischen Kaffees findet man in kleinen versteckten Cafés - (c) Gabi Dräger

Wer in Salzburg schon die weltbekannten, berühmten und traditionellen Kaffeehäuser wie das Tomaselli, Bazar und Sacher kennt, der kann sich auf die Erkundung der Kaffee-Geheimtipps der Stadt machen. Die kleinen versteckten Cafés sind die Perlen der Kaffeekunst.

Tipp 1
Der erste Tipp ist das „Kaffee Alchemie“ am Rudolfskai. Der Cappuccino schmeckt einmalig genial. Der Besitzer des Cafés ist Jahn Stubberud, er ist Norweger, den es wegen der Liebe zu einer Wienerin nach Salzburg verschlagen hat. Hier werden herausragende Kaffeespezialitäten aus den besten Anbaugebieten der Welt angeboten, aus Guatemala und Äthiopien. Die  Kuchen sind eine Sünde wert: Der Karottenkuchen mit zitronig-cremigem Frosting ist legendär. Im Café fühlt man sich gleich wohl. (www.salzburg.info)

Tipp 2
Der zweite Tipp ist „We love Coffee – Kaffeebar“ am Mozartsteg von Jana und Ivi Zlatic. Früher musste hier an der Brücke Maut gezahlt werden, da sie privat war. Heute hat seit 2012 das winzige Mauthäuschen das ganze Jahr geöffnet und bietet Kaffee und Co. an. Es gibt auch Tees, Aperol Sprizz, Limonaden, Gebäck und Streetfood. Hier ist der perfekte Stopp für eine Kaffeepause. Im Inneren des kleinen Häuschens ist tatsächlich nur Platz für den oder die Barista. An schönen Tagen aber gibt es ein paar Sitzflächen vor dem ehemaligen Mauthäuschen – wer Glück hat, kann einen ergattern. „To go“ ist das Thema. (www.we-love-coffee.at)
 
Tipp 3
Dann geht es in die Altstadt zum Schatz Kaffeehaus, zum dritten Tipp. Er liegt versteckt in einem Durchgang, der von der Getreidegasse zum Universitätsplatz führt. Das Kaffeehaus gehört mit zu den ältesten der Stadt, es feiert in diesem Jahr schon sein 145. Jubiläum. Seit 40 Jahren ist es bereits im Besitz der Familie Winkler und eine echte Salzburger Kaffeehaus-Institution. Das ist Konditoreihandwerk in Perfektion, der Apfelstrudel schmeckt gigantisch gut. Im Café-Konditorei Schatz gibt es nicht viele Sitzplätze. Wenn Sie aber einen Platz haben, sollten Sie unbedingt einen Strudel, Schaumrollen und Powidl-Tascherl probieren – nicht zu vergessen die Maroni Herzen und die berühmt-berüchtigten Punschkrapferl Und dann noch die Kardinal Schnitte und die Linzer Torte … Oh, mein Gott. (www.schatz-konditorei.at)

Tipp 4
Zum vierten Tipp muss die Salzach überquert werden, dann kommt man zu „My Mom’s“ mit holländischen Wurzeln. Für das „My Mom’s“ muss man Geduld mitbringen, denn man muss anstehen. Die hausgemachten Kuchen sind es absolut wert. Schließlich ist Gründerin Michelle aus den Niederlanden und in Salzburg gelandet, um ihren Lebenstraum zu verwirklichen: ein eigenes Kaffeehaus. Ihr Ziel ist, den Gästen eine entspannte „Ruhezone“ zu geben, einen Ort, an dem sie vom stressigen Alltag runterkommen können. Bei leckerem Kaffee und hausgemachten (auch veganen!) Kuchen gar kein Problem. Außerdem gibt’s frische Smoothies und selbstgebackene Cookies zu genießen. (www.mymoms.at)

Tipp 5
Ein paar Schritte weiter in der Linzer Gasse gibt es den 5, Tipp, das Café „Favorite Kamer“ eine hervorragende Espressobar. Die Kuchenauswahl ist aufgrund des guten Verkaufs allerdings eingeschränkt oder auch schon ausverkauft, das spricht für die gute Qualität. Neben den exzellenten Home-made Kuchen kann man auch Geschirr kaufen. An regnerischen Tagen lässt sich der Kaffee in gemütlicher Atmosphäre drinnen genießen, im Sommer empfiehlt sich ein Sitzplatz vor der Tür – direkt in der Linzer Gasse. Hier kann beim Cappuccino-Schlürfen das geschäftige Treiben in der beliebten Einkaufsstraße der rechten Salzburger Altstadt beobachtet werden. Dazu tischt die Favorite Kamer Gastgeberin Julia auch feine Sandwiches auf. (www.favoritekamer.com)

Tipp 6
Der sechste Tipp ist das „Röstzimmer 15“ in der Wolfdietrich Straße. Hier werden Kaffeebohnen geröstet und das riecht man auch. Es gibt zum guten Kaffee auch Kuchen für die Kaffeefreaks. Erna Reichinger hat vor vier Jahren mit dem Röstzimmer 15 ein Kaffeeparadies geschaffen. Besonders zu empfehlen ist der Urkaffee aus Äthiopien. Gemütlich ist das Röstzimmer im vertrauten Oma-Design sowieso. Der Legende nach wurde die Wirkung der roten Wunderbohne von einem äthiopischen Hirten aus Kaffa entdeckt, dem die aufputschende Wirkung bei seinen Ziegen auffiel. Als er die vermeintliche Beere probierte, fiel er selbst in einen euphorischen Zustand. In dieser Verfassung traf er auf einen Mönch, der ebenfalls probierte und munter eine längere Gebetsstunde abhielt. Auch andere Mönche konnten dank der Früchte längere Andachten besser bewältigen. Und so verbreitete sich das Getränk. Es sollte aber noch bis zum 13. Jahrhundert dauern, bis man bemerkte, dass der Kaffee geröstet und aufgebrüht am bekömmlichsten ist. Die Bohnen des Urkaffees werden in Äthiopien auf 1.300 bis 2.100 Meter Höhe biologisch angebaut und handgepflückt. Das im Röstzimmer angebotene Produkt ist fairtrade, denn der Rohkaffee wird direkt bei den Bauern gekauft und anschließend in Salzburg schonend geröstet. Im Regal beim Eingang gibt es ein Waldviertler Mohnöl, Kaffeegewürz und schmackhafte sowie ausgefallene Fruchtaufstriche und Marmeladen, wie zum Beispiel „Omas Marmeladentopf“ mit Pfirsich und Aperol. Außer der Spezialität „Urkaffee“ können im Röstzimmer auch köstliche Brote, Tees, Schokoladen, Marmeladen und viele weitere Schmankerl sowie schöne Keramik oder Bambus Coffee-to-go-Becher erworben werden. (www.der-urkaffee.com)

Zum Kaffee gehört unweigerlich die Kunst. Die Galerie Thaddaeus Ropac am Mirabellplatz feiert auch schon sein 40-jähriges Jubiläum mit Kunstausstellungen. Zur Zeit werden Bilder von der britischen Künstlerin Rachel Jones gezeigt. Sie stellt in ihren farbfreudigen Bildern ihre Selbstwahrnehmung dar und setzt sich mit ihrer Identität auseinander. (www.ropac.net)

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Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.