Bereits seit zwei Jahren haben wir alle mit Einschränkungen und zusätzlichen Belastungen zu leben. Doch eine Berufsgruppe, die es besonders hart trifft, sind sicherlich Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger. Was in den Krankenhäusern weltweit geleistet wird, ist für uns Außenstehende nur zu erahnen.
In den ersten Monaten der Pandemie wurde für sie noch geklatscht, aber je länger die Pandemie dauerte, desto weniger Anerkennung durften Pflegerinnen und Pfleger erfahren, vieles wurde von uns allen als selbstverständlich erachtet. Susanne Wess wurde in einem Gespräch mit ihrer Freundin Dorothea Picklaps, die selbst auf einer Covid-Station in der Bethesda-Klinik in Mönchengladbach arbeitet, darauf aufmerksam, wie wichtig es sein kann, mehr als nur Applaus zu spenden, nicht nur zu klatschen, sondern durch eine gezielte Aktion zumindest einer Gruppe von Pflegerinnen und Pflegern eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Als Reisejournalistin und PR-Texterin pflegt Susanne Wess ein Netzwerk mit Kontakten zu Urlaubsregionen, PR-Agenturen, Hotels etc. Schnell war die Idee geboren, diese Kontakte anzusprechen und zu versuchen, sie für eine gezielte Aktion des Dankeschöns ins Boot zu holen. Die Resonanz war umwerfend und so sammelte sie innerhalb weniger Wochen über 150 Gutscheine für Wochenenden in Wellness-Hotels, Urlaube in Yoga-Retreats und Hausboot-Reisen oder auch einfach Voucher für z.B. einen Kinobesuch. Für die Aktion wählte Susanne Wess vier Standorten der München Klinik aus. Mehrere hundert Mitarbeitende waren schließlich Teilnehmer an der Verlosungsaktion. Unterstützt wurde das Projekt u.a. von AHM Kommunikation, Uschi Liebl PR, FTI, Stomberger PR, Wilde & Partner, den Healing Hotels oft he World sowie in großem Umfang auch vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. Die Genussmomente wurden schließlich unter Aufsicht der jeweiligen Betriebsräte verlost. „Es ist mir schon klar, dass es noch in anderen Krankenhäusern in München und Umgebung Covid-Stationen gibt und das Personal dort genauso am Limit ist“, so Susanne Wess, „mir war es aber wichtig, dass jeder Teilnehmer an der Verlosungsaktion eine reelle Chance hat, einen der Gutscheine für seinen Genussmoment zu gewinnen.“
„Am allerliebsten würde ich natürlich jedem, der sich auf den Covidstationen aufopfert, eine Reise oder ein Abendessen vermitteln“, so Susanne Wess weiter. Um diesem großen Ziel einen nächsten kleinen Schritt näher zu kommen wurde in Zusammenarbeit mit dem italienischen Restaurant Acetaia in München am 8. Februar 2022 ein Corona Charity Dinner ins Leben gerufen. Ziel war es dabei Politik, Klinikleitung, Klinikpersonal, Unterstützer des Projektes und Journalisten zusammenzubringen und dem Projekt weiteren Schwung zu geben. Neben kurzen, aber sehr emotionalen Ansprachen durch Astrid Göttlicher (München Klinik), und Klaus Peter Rupp (Mitglied des Stadtrates und dem Gesundheitsausschuss der Stadt München) traf besonders die Schilderung der Arbeit während Corona Dorothea Picklaps die Herzen und Seelen der Anwesenden. Nicht nur sie selbst musste ihre Schilderung mit einem Frosch im Hals und Tränen in den Augen immer wieder unterbrechen, auch bei vielen Zuhörern wurde die Augen feucht. „Ein besonderer Dank für diesen ergreifenden Abend gilt auch den Inhabern des Restaurants Acetaia, Andreas Schlapa & Michele Perego, die das komplette Charity Dinner kostenlos ausgerichtet haben“, so Susanne Wess in ihren Schlussworten, „ich hoffe, dass wir noch viele Sponsoren und Gönner für dieses Projekt gewinnen und viele weitere Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger zu ihrer Auszeit aus der täglichen Arbeit verhelfen können.“
Für weitere Informationen und Angebote zur Unterstützung der Aktion www.wort-werkstatt.com.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.