Saft aus dem eigenen Obst pressen liegt voll im Trend

Saft aus dem eigenen Obst pressen liegt voll im Trend, hier finden Sie Mosterreien in Ihrer Region - (c) NABU/ Bernd Schaller

Viele Besitzer von Streuobstflächen und Gärten möchten zumindest einen Teil ihres Obstes zu Saft oder Most verarbeiten lassen. Auch in unseren Städten ist das Pflücken von Obst und Nüssen auf öffentlichen, entsprechend ausgewiesenen Flächen erlaubt. Hier gilt es jedoch sich vorher genau zu erkundigen, wo und in welchem Umfang das in der eigenen Gemeinde erlaubt ist. Auch auf der Seite von mundraub.org findet man zahlreiche Standorte und Tipps zur Ernte auf öffentlichem Gelände. mundraub.org ist eine Plattform für alle, die heimisches Obst im öffentlichen Raum entdecken und die essbare Landschaft gemeinsam gestalten wollen. (siehe dazu auch das kurze Video am Ende dieses Artikels)

Doch wie und wo kann ich die Ernte zu Saft, Most oder Ölen verarbeiten lassen? Hier hilft der NABU weiter. Seit vielen Jahren sammelt und veröffentlicht man hier die Adressen und Kontaktdaten von Mostereien und Ölmühlen. Aktuell sind es mehr als 400 stationäre und mobile Mostereien und Lohn-Ölmühlen. 350 mobile und stationäre kleine Mostereien stehen unter www.streuobst.de bundesweit im Netz. Auch weitere Informationen zu Streuobstwiesen und Obstanbau findet man hier. „Das ist ein Service für Tausende, insbesondere junge Familien, in ganz Deutschland. Denn bei allen 350 Mostereien können die Menschen ihr eigenes Obst zu eigenem Saft oder Most pressen lassen – das ist unsere Vorgabe für die Aufnahme in die Liste“, so der Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst, Dr. Markus Rösler. „Mit 113 mobilen Mostereien in unserer Liste haben wir beim NABU einen Erfassungsgrad von über 95 Prozent – das ist ein phänomenaler Erfolg unserer langjährigen Vernetzungsarbeit“, betont Rösler. Vor 25 Jahren gab es nach NABU-Angaben noch keine einzige mobile Mosterei in Deutschland. 

Auf Anregung des NABU haben sich die mobilen und kleinen Mostereien Deutschlands seit 2018 bereits zweimal bundesweit zu Tagungen getroffen und auch eine eigene Interessensvertretung gewählt. „Nach unseren Schätzungen pressen die mobilen und kleinen Mostereien Deutschlands in guten Jahren über 50 Millionen Liter Saft. Das ist in manchen Regionen ein inzwischen wichtiger Beitrag zur Bewirtschaftung und Erhaltung von Streuobstwiesen", so Rösler.

Der Erhalt von Nutzgärten und Streuobstwiesen hilft die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren zu unterstützen und so kann man auch sagen: „Mosttrinker sind Naturschützer“.

Die Mostereien verteilen sich auf 15 Bundesländer, wobei die meisten auf Baden-Württemberg (74), Bayern (42) und Niedersachsen (40) entfallen. Die meisten mobilen Mostereien gibt es in Nordrhein-Westfalen (27), Baden-Württemberg (12) und Niedersachsen/Sachsen/Thüringen (jeweils 10).

Hier finden Sie die richtige Adresse für Ihre Bundesland, ihre Gemeinde:
Baden-Württemberg - Bayern - Berlin - Brandenburg
Hamburg - Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen - Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland - Sachsen - Sachsen-Anhalt  - Schleswig-Holstein
Thüringen

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.