Zur Belohnung nach erfolgreicher Ernte wurde früher von der Hopfenbauerin ein Hopfenmahl aufgetischt. Es gab zuerst eine deftige Nudelsuppe, dann Schweinebraten, Semmelknödel, Sauerkraut und Hopfenzupfersalat, das ist Kartoffelsalat mit Gurke. Was wird dazu getrunken? Natürlich ein frisches Bier. Die Hopfenzupfer freuten sich über das Festmahl.
Auch wenn die Ernte heute einfacher geworden ist, freuen sich Bauern und Erntehelfer noch immer über ein traditionelles Hopfenmahl. Alle Genussfreaks, die auf den Spuren der ‚Hopfazupfa‘ kochen möchten finden hier die Rezepte.
Nudelsuppe
Wenn möglich Suppenbrühe am Vortrag kochen.
Das braucht man für die echte Rinder Brühe
2-3 Liter Wasser
Suppengemüse: Karotten, Sellerie, Lauch, Maggikraut
1 kg Rinderknochen für Suppe
Salz, Pfeffer
1 Päckchen Suppennudeln
So geht´s
Wasser im großen Topf mit dem grob geschnittenen Suppengemüse zum Kochen bringen.
Erst wenn es kocht, die Rindfleischknochen zugeben. Dadurch entsteht eine klare Suppe.
Ca. 2 Stunden köcheln lassen. Knochen und Gemüse rausnehmen und abkühlen lassen.
Nach dem Abkühlen die entstandene Fettschicht auf der Brühe abschöpfen.
Entfettete Brühe zum Kochen bringen.
Ca. 200g Suppennudeln in die kochende Brühe geben und weichkochen.
Vorsicht, schnell hat man zu viel Nudeln und die Suppe wird zu dick. Alternativ die Suppennudeln in extra Wasser kochen und dann zur heißen Brühe geben.
Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit frischen Schnittlauch servieren
Schweinebraten
Das braucht man
1 kg Schweinebauch oder Halsgrat
Salz, Pfeffer, Kümmel
1 Zwiebel, 1 Karotte, Maggikraut, Knoblauchzehe
Wasser zum Aufgießen
1/4 l dunkles Bier
Ca. 1 Eßl. Mehl für Soße zum Binden
So geht´s
Die Haut vom Schweinebauch mit einem scharfen Messer in ca. 1 cm große Quadrate einschneiden. Danach das Schweinefleisch rundum großzügig salzen und pfeffern. (Das kann man auch schon am Vortag machen)
Backofen vorheizen auf ca. 160C Heißluft.
Schweinebraten in Bräter oder Römertopf auf die grob geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und Maggikraut mit eingeschnittener Seite nach oben auflegen und ca. 15 Minuten anbraten lassen.
Dann mit ca. 250 ml heißem Wasser aufgießen. Deckel zumachen und ca. 45 Minuten braten lassen. Nach ca. 1 Stunde Deckel entfernen, Kruste mit Bratensaft einpinseln, Kruste nochmals einsalzen und pfeffern und resch braten lassen.
Nach ca. 2 Stunden den Bratenfond mit Gemüse in einem extra Topf mit einem Teiglein aus 2 Eßl. kaltem Wasser und 1 Eßl. Mehl binden, aufkochen lassen und das Ganze mit dem dunklen Bier abschmecken.
Semmelknödel
Das braucht man
10 geschnittene Semmeln (Knödelbrot)
½ Liter Milch
5 Eier
Salz
Petersilie, etwas Muskatnuss gerieben
Semmelbrösel
So geht´s
Geschnittene Semmeln mit heißer Milch übergießen und durchziehen lassen.
Die Eier verklöppeln und über die abgekühlte Semmelmasse geben.
Mit den Händen durchmischen. (Der Teig sollte nicht zu weich sein. Falls er weicher geworden ist, mit den Semmelbröseln etwas eindicken)
Ein paar Minuten ruhen lassen. Dann Knödel formen und sie anschließend in Mehl drehen. (Durch das Mehl außen werden die Knödel nicht fransig)
Einen größeren Topf mit Wasser zum Kochen bringen, 1 Eßl. Salz hinzufügen und die Knödel in das kochende Wasser einlegen.
Anschließend die Kochtemperatur reduzieren, so dass die Knödel ca. 25 Minuten unter dem Siedepunkt garen und durchziehen können.
Hopfazupfasalat
Das braucht man
Ca. 1 kg Kartoffeln
1 Salatgurke
30 g zerlassene Butter
250ml heißes Wasser
1 Zwiebel (kann weggelassen werden)
Salz
Essig
Pfeffer
So geht`s
Kartoffeln in der Schale weichkochen, abkühlen lassen und schälen.
Die Kartoffeln noch warm in dünne Scheiben schneiden.
Zwiebel klein schneiden.
Das Ganze mit heißem Wasser übergießen, die zerlassene Butter darüber geben und mit Salz, Pfeffer, Essig würzen.
Durchziehen lassen und die gehobelte Gurke untermischen.
Nochmals durchziehen lassen und jetzt endgültig mit Salz Pfeffer und Essig abschmecken.
Für alle, die mehr über den Hopfenanbau wissen möchten - Hallertau-Wo Bayern richtig bayrisch ist
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.