Neues Weinbaugebiet Schilcherland DAC

Der Schilcher ist ein Rose aus der Traube 'Blauer Wildbacher' - (c) Österreich Wein Marketing GmbH

Österreich hat ab sofort ein zehntes spezifisches DAC-Weinbaugebiet: Schilcherland DAC - ehemals als „Weststeiermark“ bezeichnet. Hier wird aus der roten Rebsorte Blauer Wildbacher der Roséwein Schilcher vinifiziert. Nach langem politischem Spiegelungsprozess wurden am 11.10.2017 anstehende DAC-Verordnungs-Änderungen verlautbart. Auch die neue Schilcherland-DAC-Verordnung konnte in die Sammelnovelle integriert werden.

DAC – Garantie für Qualität und Herkunft
Bereits im Jahr 2001 schuf eine Gesetzesnovelle in Österreich die Möglichkeit, gebietstypische Weine, definiert von regionalen Weinkomitees, zu etablieren, indem dem Namen des Weinbaugebietes die Zusatzbezeichnung „DAC“ (Districtus Austriae Controllatus) hinzugefügt wird. Nur diese Weine, kontrolliert durch die staatliche Prüfnummer und eine weitere Prüfung der Typizität, dürfen auf dem Etikett die Herkunft des spezifischen Weinbaugebiets tragen. Alle anderen Weine werden unter dem Namen des übergeordneten generischen Weinbaugebiets (Bundesland) vermarktet. 2003 kam der erste regionaltypische Herkunftswein in Form eines trockenen Grünen Veltliners als „Weinviertel DAC“ auf den Markt.

Schilcher: Rosé aus Blauer Wildbacher
Nun reiht sich Schilcherland DAC als zehntes spezifisches Weinbaugebiet in den Reigen der DAC-Weinbaugebiete. Es umfasst das ehemalige Weinbaugebiet Weststeiermark (546 ha) sowie die Katastralgemeinde Obergreith. Als „Schilcherland DAC Klassik“ oder „Schilcherland DAC“ mit der verpflichtenden Angabe einer Ried dürfen nur Qualitätsweine in Verkehr gebracht werden, die zu hundert Prozent aus der Rebsorte Blauer Wildbacher als Roséwein bereitet wurden. Die Trauben müssen im definierten Gebiet mit der Hand geerntet worden sein, der Wein darf ausschließlich in Glasflaschen abgefüllt werden, die mit Kork-, Schraub- oder Glasverschluss versehen sind. Nennvolumen von 1,0 l und 2,0 l sind nicht erlaubt.

Trocken, frisch und fruchtig
Ein Schilcherland DAC muss diversen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Für Konsumenten ist vor allem interessant, wie der mittlerweile weit über die steirischen Landesgrenzen hinaus beliebte Roséwein zu schmecken hat. Ein Schilcherland DAC Klassik muss trocken sein und einen Mindestalkoholgehalt von 11,0 % vol. bzw. darf einen maximalen Alkoholgehalt von 12,0 % vol. aufweisen. Sein Geschmack muss frisch-fruchtig sein und sollte die Aromen von Erdbeeren, Roten Johannisbeeren und Himbeeren aufweisen. Auch Noten von Holunderblüten und Cassis gelten als klassisch, ein Holzton darf nicht zu schmecken sein.

Ein Schilcherland DAC mit Angabe einer Ried sollte dasselbe Geschmacksbild aufweisen, allerdings kräftiger und würziger ausfallen, der Alkoholgehalt muss mindestens 12,0 % vol. betragen. Auf dem Etikett der Flasche ist die Angabe „Ried“ vor dem Riednamen anzuführen – somit kann der Konsument einen Wein aus einer einzigen Weingartenlage leicht von einem Wein mit einer Phantasiebezeichnung unterscheiden.

Geschichte
Seine Bezeichnung verdankt der Schilcher seinem schillernden Farbenspiel in verschiedenen Rosé-Tönen, von hell bis kräftig. 1580 vom Schriftsteller Johann Rasch erstmalig als „Schiller“ bezeichnet, kann dieser Wein seitdem auf eine kontinuierliche Erwähnung in den Kellerbüchern der heutigen Weststeiermark verweisen. Auch Erzherzog Johann (1782-1859) gilt als Förderer der Schilcherherstellung, er initiierte die erste „Schilcher-Rebschule“ und sorgte so für eine nennenswerte flächenmäßige Ausbreitung der Rebsorte Blauer Wildbacher.

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.