Kaum ankommen in Wien, geht es sofort zum Naschmarkt. Hier kann man herrlich in der Nachmittagssonne mit einem Apfelstrudel mit Vanillesoße im Café Stella in die Wiener Atmosphäre eintauchen. Das Hotel Beethoven liegt am Naschmarkt, so sind die Wege in die Innenstadt kurz. Idyllischer könnte es nicht sein: Das Hotel liegt gleich gegenüber dem Theater an der Wien. In der Gasse hört man am Nachmittag manchmal Gesang, wenn im Theater geprobt wird. Das Papageno-Tor am Theater ist ein zierliches klassizistisches Portal, es zeigt Emanuel Schikaneder im Kostüm des Papageno, der von flötenspielenden und gefiederten Kindern umgeben wird. Schikaneder hatte den Text zur Oper Zauberflöte geschrieben und Mozart komponierte die Musik.
Nach einer Erkundung der Umgebung mit der Wiener Secession, dem Museumsquartier und der Mariahilfer Straße, der größten und bekanntesten Einkaufsstraße Wiens, ging es am Abend wieder zum Naschmarkt zurück. Es ist Sonntag, nur wenige Restaurants sind geöffnet. Im Wirtshaus Julius wird Wiener Küche serviert. Man hört schon das Klopfen der Schnitzel aus der Küche. Ein Original Wiener Schnitzel mit Petersilien-Kartoffeln oder Erdäpfelsalat wird mit einem Wiener Gemischter Satz, einem Weißwein, serviert. Die anderen Spezialitäten sind Wiener Gulasch, Beuschel, Bratwurstschnecke, Leberkäse mit Wildschweingrammeln, Palatschinken und natürlich Kaiserschmarrn. Alles wird frisch gemacht, der Kaiserschmarrn ist nicht aus dem Tiefkühler, das verspricht der Besitzer Christopher Schatz. Er ist stolz auf das Design seiner Gasstätte, die im 60er Jahre Stil von Gregor Eichinger entworfen wurde. Eichinger ist Professor an der Akademie der Schönen Künste in München für Raum und Design. Michael, der Ober, ist aufmerksam, lustig und hat Zeit für ein Gespräch, da kommt keine Langweile auf. Im Hotel Beethoven kann man am langen Tisch in der goldenen Bar Ludwig nicht vorbeigehen. Ein Absacker, ein Grüner Veltliner, muss sein. An dem langen Tisch sitzen verschiedene Gäste des Hotels und man tauscht seine Erlebnisse aus.
Kunst und Oper
Frühstücken wie ein Kaiser, das ist das Thema im Hotel Beethoven. Es gibt alles, was man sich wünscht, so kann der Tag beginnen. Auf dem Weg zur Albertina kann man noch schnell einen Blick auf die weltweit bekannte Sachertorte im Sacher werfen. Die Ausstellung in der Albertina zeigt Werke von Amedeo Modigliani, dem Meister des Primitivismus. Er war ein Außenseiter in seiner Zeit. Seine zumeist dargestellten Frauen haben meistens Gesichter mit leeren Augen, ohne Pupillen, dadurch wirken sie entrückt, wie Masken. Professionelle Aktmodelle gab es damals nicht, so konnte Modigliani nur Prostituierte malen. Eine Schulklasse war in der Ausstellung, die Schüler zeichneten die Gemälde nach. Nach einem kurzen Streifzug durch die Ausstellung „American Photography 1930 bis 2000“ mit Fotos von Cindy Sherman und von Richard Avedon ist nach der Kunst Genuss angesagt. Im Café Mozart gleich gegenüber der Albertina gab es einen Cappuccino.
Sigthseeing mit der Straßenbahn
Eine entspannte Art, Wien zu erkunden, ist eine Fahrt mit der Straßenbahn der Linie 2: Sie geht es von der Haltestelle Opernplatz bis zum Schwedenplatz und dann wieder zurück zum Opernplatz. Diese Linie fährt von der Wiener Staatsoper zur Hofburg, Kunsthistorisches Museum, Naturhistorisches Museum, Parlament, Rathaus, Burgtheater und Universität Wien, das sind die Hauptattraktionen, die auf der Strecke liegen.
Umarfisch am Naschmarkt
Sashimi mit Lachs, Tunfisch und Makrele im Umarfisch am Naschmarkt war eine gute und leichte Variante als Mittagessen. Das Sashimi war hervorragend, nicht umsonst ist das Umarfisch das wohl beste Fischrestaurant in Wien.
Wiener Staatsoper
Die Oper “Il Barbiere di Siviglia” von Gioachino Rossini wurde mit Juan Diego Flórez aus Peru aufgeführt. Er ist gerade der Superstar in der Welt der Tenöre. Die Bühnendekoration war die perfekte Kulisse, transparente Bahnen in kräftigen Farben, wurden waagerecht und senkrecht immer wieder neu angeordnet. Es gab zwischendurch viel Szenenapplaus. Die Wienerin ist gestylter als die Münchnerin, wenn sie ins Theater geht. Pömps werden von den Damen noch viel getragen, während sich in München mehr Turnschuhe zum schicken Kleid durchsetzen. Und wie jeden Abend gibt es einen Absacker mit Grünem Veltliner am langen Tisch in der Bar Ludwig im Hotel Beethoven.
Tizians Frauenbild
Das Kunsthistorische Museum zählt zu den größten und bedeutendsten Museen der Welt. Es wurde für die Sammlung der Habsburger 1891 eröffnet. Seit Anfang Oktober wird in der großen Herbstausstellung Tizians Frauenbild „Schönheit – Liebe – Poesie“ gezeigt. Kurz nach 1500 begann Tizian in Venedig, Meiserwerke zu schaffen, die die Frau in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Schönheit der Venezianerinnen war legendär. Tizian und seine Zeitgenossen – Jacopo Tintoretto, Palma il Vecchio und Paolo Veronese – prägten die Malweise für die europäische Malerei der nachfolgenden Jahrhunderte. Nach der Ausstellung gab es einen Apfelstrudel und einen Cappuccino im Café mit historischen Ambiente des Kunsthistorischen Museums.
Bummel im 1. Bezirk
Ein Sightseeing-Bummel führt vom Kunsthistorischen Museum zur Hofburg, vorbei am Café Demel, Feinkost Meinl, am Graben mit seinen exklusiven Geschäften bis zum Stephansdom, den die Wiener nur kurz Steffl nennen.
Mehr Beisl als Café
Das Café Anzengruber von 1949 ist mehr Beisl als Café. Hier wird böhmische und klassische Wiener Küche serviert. Einen Veltliner oder einen Wiener Gemischter Satz und dazu ein legendäres Schnitzel mit Bratkartoffeln und Preiselbeeren. Es ist Dienstagabend und der Anzengruber ist gut besucht, es ist schwer einen Platz zu finden. Viele Gäste kennen und begrüßen sich. Es ist inzwischen schon Tradition geworden in der Bar Ludwig im Hotel Beethoven einen Grünen Veltliner zum Abschluss zu trinken und sich mit den anderen Gästen zu unterhalten.
Weitere Informationen
www.wien.info, www.wiener-staatsoper.at, www.khm.at, www.albertina.at, www.hotel-beethoven.at, www.umarfisch.at, www.sacher.com, www.julius-naschmarkt.at, www.stella-lokal.at, www.wienerlinien.at
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.